Die Wiener Börse hat sich am Freitag mit klaren Kursverlusten ins Wochenende verabschiedet. Der ATX fiel 45,46 Punkte oder 1,52 Prozent auf 2.947,96 Einheiten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,40 Prozent, DAX/Frankfurt -1,44 Prozent, FTSE-100/London -0,97 Prozent und CAC-40/Paris -1,37 Prozent.

Nach freundlichem Beginn drehte der ATX am Nachmittag deutlich ins Minus ab. Auch das internationale Umfeld zeigte sich mit klaren Abschlägen. Marktbeobachter verwiesen auf die anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen und mögliche weitere Lockdown-Verschärfungen in zahlreichen Ländern.

Auch die schwächer tendierende Wall Street drückte die Stimmung. Dort belasteten negativ aufgenommene Geschäftszahlen aus dem Bankensektor sowie enttäuschende Konjunkturdaten. Die Nachricht, dass der künftige US-Präsident Biden ein neues Konjunkturpaket im Umfang von 1,9 Billionen Dollar vorgestellt hat, lieferte keine allzu starken Impulse. Denn mit einer Summe in dieser Größenordnung hatten die Anleger bereits gerechnet.

Die Abschläge in Wien erfolgten auf breiter Front. Zu den größten Verlierern zählten die Aktien von Kapsch TrafficCom mit einem Abschlag in Höhe von gut vier Prozent sowie Verbund mit minus 3,1 Prozent. Unter den weiteren Indexschwergewichten rutschten Wienerberger, Andritz und voestalpine jeweils gut zwei Prozent ab.

Öl- und Rohstoffwerte fanden sich europaweit auf den Verkaufslisten der Investoren. In Wien büßten OMV 1,8 Prozent an Wert ein und Schoeller-Bleckmann gaben um 0,9 Prozent auf 33,55 Euro nach. Die Analysten der Erste Group haben ihre Einstufung für die Aktien des Ölfeldausrüsters von "Hold" auf "Accumulate" nach oben gesetzt. Das Kursziel wurde von 29,0 auf 39,3 Euro angehoben.

Die Bauwerte tendierten uneinheitlich. Während Strabag mit plus 1,75 Prozent zu den wenigen Gewinnern zählten, fanden sich Porr mit minus 3,10 Prozent weit unten am Kurszettel.

CA Immo verringerten sich um 0,57 Prozent. Der Investor Petrus Advisers rät von einer Annahme des erwarteten Angebots vom US-Investor und CA-Immo-Kernaktionär Starwood Capital ab. Das Angebot des 29,99-Prozent-Aktionärs sei "ein nice try" - "wir empfehlen, nicht anzunehmen", sagte im Freitag-"Kurier" der Fondsmanager Klaus Umek von Petrus Advisers, die zwischen drei und vier Prozent an dem Immobilienunternehmen halten.

(Forts.) ger/mik

 ISIN  AT0000999982

Copyright APA. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA ist nicht gestattet.