Die Wiener Börse hat am Donnerstag einen ruhigen Handelstag klar tiefer beendet. Der österreichische Leitindex ATX fiel um 0,88 Prozent auf 2.090,27 Punkte. Der breiter gefasste ATX Prime ermäßigte sich in ähnlichem Ausmaß um 0,87 Prozent auf 1.072,30 Einheiten.

Damit ging die wechselhafte Entwicklung in Wien weiter. Nach einem starken Wochenauftakt gab es am Dienstag klare Verluste für den ATX zu sehen und am Vortag wies er wieder Zuwächse auf. Nun büßte der heimische Leitindex wieder an Terrain ein. An den europäischen Börsen überwogen am Berichtstag hingegen die positiven Vorzeichen.

Einen Abwärtssog gab es in Wien bei den Aktien aus dem Ölbereich zu sehen. Hier drückten die abrutschenden Rohölpreise merklich auf die Aktienkurse. Die Papiere des niederösterreichischen Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann büßten satte 4,6 Prozent ein. Bei der OMV-Aktie gab es einen Kursverlust in Höhe von 2,7 Prozent zu sehen.

Auch im Finanzbereich herrschten klar negative Vorzeichen vor. Die Aktionäre der BAWAG mussten ein Minus von 2,6 Prozent verbuchen. Raiffeisen Bank International (RBI) gaben 2,3 Prozent auf 12,77 Euro nach. Die Experten der Erste Group haben ihr Kursziel für die RBI-Papiere von 26,5 Euro auf 19,0 Euro nach unten revidiert. Das Anlagevotum wurde hingegen mit "Buy" bestätigt. Die Titel der Erste Group schlossen mit minus 0,6 Prozent.

Zu den Banken gab es zudem eine Prognose der FMA. Schmerzhaft, aber verkraftbar dürften nach Ansicht der Finanzmarktaufseher die Folgen der Coronakrise für die heimische Finanzwirtschaft werden. Die österreichische Bankenaufsicht hat sozusagen einen eigenen Corona-Stresstest veranstaltet. Man geht jetzt davon aus, dass etwa 25 Prozent des gestundeten Kreditvolumens ausfallen könnten.

Semperit-Anteilsscheine gingen unverändert bei 18,00 Euro aus dem Handelstag. Hier haben die Wertpapierexperten der Baader Bank ihr Kursziel für die Aktien des heimischen Gummi- und Kautschukkonzerns klar von 15 auf 23 Euro nach oben revidiert. Die "Buy"-Empfehlung wurde ebenfalls bekräftigt.

Die Papiere des Flughafen Wiens erholten sich leicht um 1,4 Prozent, nachdem die Titel des größten heimischen Airports am Vortag um fast sieben Prozent an Wert eingebüßt hatten. Eine auffällige Kursbewegung zeigte zudem Palfinger. Die Papiere des Kranbauers bauten ein Minus von 4,9 Prozent. KapschTrafficCom rutschten 5,3 Prozent tiefer.

Im Fokus standen am heimischen Markt auch die jüngsten Arbeitslosenzahlen. Seit sechseinhalb Monaten prägt die Coronakrise die Lage am Arbeitsmarkt. Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer lag Ende September im Vergleich zum Vorjahresmonat um 22 Prozent höher. 408.853 Personen waren arbeitslos gemeldet oder in Schulung, das sind um 74.389 mehr als vor einem Jahr.

(Forts.) ste/dkm

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