Die Wiener Börse hat Freitag deutlich schwächer geschlossen. Der österreichische Leitindex ATX fiel um 1,62 Prozent auf 2.232,30 Punkte und beendete damit seine fünftägige Aufwärtsserie vor dem verlängerten Wochenende: Am Montag ist in Wien Börsenfeiertag, es wird nicht gehandelt. Auch das europäische Börsenumfeld zeigte sich zum Wochenschluss mit negativen Vorzeichen.

Geprägt war das Geschäft zum Wochenausklang von Gewinnmitnahmen und der sich zuletzt wieder verschärfenden Situation zwischen den USA und China. US-Präsident Donald Trump will sich heute zum weiteren Vorgehen angesichts eines vom chinesischen Volkskongress verabschiedeten restriktiven Sicherheitsgesetzes für Hongkong äußern.

Auch schwache US-Konjunkturdaten sorgten für eine Stimmungseintrübung bei den Anlegern. Die US-Verbraucher haben ihren Konsum im April wegen der Coronakrise so stark eingeschränkt wie noch nie. Sie gaben um 13,6 Prozent weniger aus als im Vormonat, Experten hatten nur mit einem Minus von 12,6 Prozent gerechnet. Auch der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago blieb mit 32,3 Punkten hinter den Erwartungen zurück, ebenso die zweite Schätzung des Konsumklimas der Uni Michigan.

Die Meldungslage zu heimischen Einzeltiteln blieb vor dem verlängerten Wochenende mager. Zu einzelnen Titeln gab es aber Analystenstimmen. Goldman Sachs hat das Kursziel für die Aktien der Österreichischen Post von 30 auf 28 Euro gesenkt. Das Anlagevotum "Sell" wurde bestätigt. Die Papiere der Post schlossen um 1,15 Prozent tiefer auf 30,15 Euro.

Zu Rosenbauer äußerten sich die Analysten der Baader Bank. Das Kursziel wurde von 48 auf 30 Euro gesenkt, die Anlageempfehlung von "Add" auf "Reduce" zurückgenommen. Rosenbauer verbilligten sich um 2,17 Prozent auf 31,60 Euro.

Branchenseitg betrachtet standen Ölwerte stark unter Druck. SBO gingen um 5,06 Prozent schwächer als größter Tagesverlierer aus dem Handel, knapp gefolgt von OMV mit minus 4,93 Prozent. Der Ölpreis hatte zuletzt wieder nachgegeben.

Bankenwerte schlossen uneinheitlich. Erste Group beendeten das Geschäft um 4,29 Prozent tiefer, BAWAG mit einem Minus von 2,50 Prozent. Raiffeisen dagegen retteten ein kleines Plus von 0,24 Prozent ins Wochenende, Addiko waren stark gesucht mit plus 1,99 Prozent.

EVN sprangen mit einem Kursgewinn von 7,55 Prozent an die Spitze der Kursgewinner im prime market. Das Unternehmen hatte am Vortag Zahlen zum 1. Halbjahr vorgelegt und seinen per Ende April zurückgenommene Ausblick bekräftigt.

(Forts.) kat/sto

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