Die Wiener Börse hat den Handel am Mittwoch mit tieferen Notierungen beendet. Der heimische Leitindex schloss um 0,46 Prozent schwächer auf 3.724,15 Einheiten. Der breiter gefasste ATX Prime gab um 0,36 Prozent auf 1.880,17 Punkte nach. Der ATX hatte nach einem leichteren Start den Sprung ins Plus geschafft, aber bereits am Vormittag wieder ins Minus gedreht.

Nach der Vorlage von US-Verbraucherpreisdaten versuchte das heimische Aktienbarometer wieder den Sprung ins positive Terrain zu schaffen, doch es fehlte an Schwung und Aufwärtsimpulsen und zum Handelende hin weitete der ATX die Kursverluste klar aus. Ängste vor Inflation und einem damit drohenden Ende der lockeren Geldpolitik der Notenbanken drückten am Mittwoch auf die Anlegerstimmung in Wien- Inflationsdaten aus Deutschland und den USA untermauerten diese Sorgen.

Teure Energie hatte die deutsche Inflationsrate im September auf 4,1 Prozent und damit erstmals seit fast 28 Jahren über die Vier-Prozent-Marke getrieben. Auch in den USA hat sich der Anstieg der Verbraucherpreise im September wieder verstärkt. Die Jahresinflationsrate legte von 5,3 Prozent im Vormonat auf 5,4 Prozent zu. Volkswirte hatten im Schnitt eine unveränderte Rate erwartet. Mit großer Spannung wird nun die nach Börsenschluss angesetzte Veröffentlichung der jüngsten Sitzungsprotokolle der US-Notenbank erwartet.

Mit Blick auf die Branchentafel ging es in Wien für Ölwerte bergab. OMV schlossen mit einem Abschlag von 1,38 Prozent, die Aktien von Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann nahmen ein Minus von 1,35 Prozent mit aus dem Handel.

Unter Abgabedruck waren auch die schwer gewichteten Bankwerte. BAWAG lasteten mit einem Kursverlust von 2,64 Prozent auf dem ATX. Bei Erste Group ging es um 2,02 Prozent nach unten und auch Raiffeisen Bank International (RBI) mussten einen Abschlag von 0,50 Prozent hinnehmen. Der Vorstand der RBI schlägt nach Auslaufen der Dividendenstopp-Empfehlung der EZB eine zusätzliche Dividende in Höhe von 0,75 Euro pro Aktie für das Geschäftsjahr 2020 vor, wurde am Nachmittag bekannt. Im April beschloss die RBI-HV bereits eine Dividende von 0,48 Euro je Aktie für 2020.

Aktien des Flughafen Wien stiegen nach der Meldung von Passagierzahlen um 2,03 Prozent. Die Passagierzahl der Airport-Gruppe war im September mit 2,0 Mio. Reisenden zwar doppelt so hoch wie im Vorjahresmonat, lag aber immer noch 47 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Auch die Aktien von Airline-Caterer DO&CO legten um 2,32 Prozent zu.

Neuigkeiten gab es auch bei Zumtobel. Der Leuchtenhersteller geht für die vier Geschäftsjahre von 2021/22 bis 2024/25 von einem durchschnittlichen jährlichen Umsatzwachstum von 4 bis 5 Prozent aus. Für das Geschäftsjahr 2024/25 werde mit einer EBIT-Marge in der Größenordnung von 6 bis 8 Prozent geplant. Die Papiere von Zumtobel beendeten die Sitzung um 0,11 Prozent tiefer.

Mit Zugewinnen in Höhe von 0,36 Prozent auf 166,60 Euro reagierten die Papiere von Mayr-Melnhof auf einen Analystenkommentar. Die Wertpapierexperten von Raiffeisen Research haben ihr Kursziel für die Aktie der heimischen Mayr-Melnhof von 210 Euro auf 194 Euro gesenkt. Die "Buy"-Empfehlung wurde beibehalten.

kat/sto

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