Nach der Erholung der vergangenen Monate haben anhaltende Wachstumsunsicherheiten den Risikoappetit nicht nur an internationalen Finanzmärkten gebremst, sondern auch an der Wiener Börse. Der ATX fiel am Freitag um 40,11 Punkte oder 1,30 Prozent auf 3.040,41 Einheiten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -1,47 Prozent, DAX/Frankfurt -1,44 Prozent, FTSE-100/London -2,01 Prozent und CAC-40/Paris -1,97 Prozent.

Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hatte sich im März stärker als erwartet eingetrübt. Der vom Marktforschungsinstitut Markit erhobene Einkaufsmanagerindex ist in der Industrie stark gefallen. Mit 47,6 Punkten erreichte er den niedrigsten Wert seit der Staatsschuldenkrise im Frühjahr 2013. "Der jüngste Rückgang ist vermutlich auch einer gestiegenen Brexit-Nervosität zuzuschreiben", schreibt Ulf Krauss von der Helaba-Bank.

Der Brexit geht in eine Verlängerung. Wenn in der kommenden Woche das britische Parlament dem ausgehandelten Vertrag zustimmt, gibt es immerhin Zeit bis zum 22. Mai, um einen geordneten Brexit zu organisieren. Falls es zu einer Ablehnung des Deals kommt, gibt es nur einen kurzen Aufschub bis zum 12. April.

Die Anleger sind im Vorfeld der anstehenden historischen Entscheidungen naturgemäß defensiv. Besonders die Abschläge der schwergewichtigen Bank-Werte lasten auf dem ATX. Erste Group fielen um 1,91 Prozent sowie Raiffeisen um 2,57 Prozent. Auch BAWAG gaben um 1,79 Prozent ab.

Die Semperit-Aktien fielen um 3,74 Prozent. Am Vormittag hatten die Papiere noch auf ihr Monatshoch zugelegt. Der im Umbau befindliche Gummi- und Kautschukkonzern sieht nach einem Verlust von 80 Mio. Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Trendwende.

Noch größere Kursverluste verzeichneten AT&S mit minus 5,22 Prozent. Auf der Gewinnerseite standen Polytec mit plus 1,17 Prozent sowie CA Immo mit plus 0,61 Prozent.

(Forts.) mad/ste

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