Die Wiener Börse dürfte am Mittwoch mit Verlusten in den Handelstag starten. Eine Bankenindikation auf den heimischen Leitindex ATX notierte um 8.25 Uhr um 0,57 Prozent tiefer. Schwache Vorgaben kamen aus Übersee - so ist der S&P-500 am Vorabend auf den tiefsten Stand seit 2020 gefallen, dem Jahr der Corona-Pandemie. Zinserhöhungsängste und die damit einhergehenden Konjunktursorgen belasteten den Handel.

Auch zur Wochenmitte dürften die wohl weiter steigenden Zinsen und ihre Folgen die Befürchtungen am Markt vor einem starken Wirtschaftsabschwung befeuern. "Bezüglich der EZB preisen die Geldmarktfuture weitere Zinsschritte bis zu einem Niveau oberhalb von 3,0 Prozent ein", schrieben die Experten der Helaba mit Hinblick auf den Zinspfad der EZB. "Dieser Hochpunkt der Erwartungen liegt im Sommer 2023, während in den dann folgenden Quartalen und Jahren wieder eine leicht rückläufige Tendenz erwartet wird." Für die USA werde im Hoch 4,57 Prozent prognostiziert.

Konjunkturseitig hat die Konsumlaune der Deutschen wegen schwacher Konjunkturerwartungen und steigender Energiekosten ein Rekordtief erreicht. Der in der Konsumklimastudie im September ermittelte Indexwert für Oktober fiel um 5,7 Punkte auf minus 42,5 Punkte, wie die Konsumforscher der GfK mitteilten.

Analysenseitig hat JPMorgan laut Medienberichten das Kursziel für die Aktien der voestalpine von 26,7 Euro auf 18,9 Euro gesenkt. Die Bewertung lautet weiter auf "Underweight". Die Rentabilität im Kohlenstoffstahlbereich könnte in den anstehenden Quartalen die Corona-Pandemie-Tiefstände testen, so die JPM-Analysten. Zudem wurden die Risiken durch die Abhängigkeit vom Automobilsektor hervorgehoben.

Am Dienstag hatte der ATX um 0,33 Prozent schwächer bei 2.712,11 Punkten geschlossen. Nach weitgehend freundlichem Verlauf drehte der ATX im Späthandel leicht ins Minus ab.

Die Verunsicherung vor allem in Fragen der Europapolitik Italiens sei nach dem Sieg des rechten Wahlbündnisses erhöht, hatte es von Analystenseite geheißen. Als Belastungsfaktor im Späthandel wurde von Marktbeobachtern auf die Angst vor weiter steigenden Gaspreisen verwiesen.

Die größten Kursgewinner im prime market am Dienstag:

OMV             +1,85% 36,95 Euro
Strabag         +1,47% 38,05 Euro
UBM Development +1,42% 28,50 Euro

Die größten Kursverlierer im prime market am Dienstag:

Immofinanz -5,12% 12,42 Euro
Lenzing    -3,91% 61,50 Euro
Marinomed  -3,33% 58,00 Euro

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