An der Wiener Börse dürfte es zum Wochenschluss nochmals nach unten gehen. Inflations- und Konjunktursorgen lasten weiter auf der Marktstimmung. Eine Indikation auf den heimischen Leitindex ATX deutete rund eine halbe Stunde vor dem Start ein Minus von 0,61 Prozent bei 3.026,10 Punkten an. Auch andere wichtige europäischen Indizes werden am Freitag mit Abschlägen erwartet.

In der Früh veröffentlichte Erzeugerpreisdaten aus Deutschland überraschten mit einer weiter starken Steigerung. Zum Vormonat lag die Teuerungsrate bei 5,3 Prozent - Prognosen sahen ein Plus von nur 0,7 Prozent. Dies dürfte auch den Druck auf die Zentralbank EZB weiter erhöhen, mit Zinsanhebungen die Nachfrage zu drosseln.

Auch in den USA dürfte die Notenbank die Zinsen weiter anheben. Der Präsident der St. Louis Fed, Jim Bullard, sprach sich am Donnerstag für eine Erhöhung um 75 Basispunkte im September aus. Seine Kollegin Mary Daly, Präsidentin der San Francisco Fed, nannte eine Anhebung um 50 oder 75 Basispunkte "vernünftig". Neel Kashkari von der Minneapolis-Fed will die Zinsen auch dann heben, wenn dadurch eine Rezession ausgelöst wird.

Am heimischen Markt öffnete der Versicherungskonzern Uniqa seine Bücher. Im ersten Halbjahr hat das Unternehmen weniger verdient als noch in der Vorjahresperiode. Die Analysten der Erste Group hat dies aber nicht überrascht, die Zahlen lägen sogar teilweise über den Prognosen, schreiben die Experten in einer ersten Reaktion.

Gestern gab es dann noch die Nachricht dass die drei Kernaktionäre des Baukonzerns Strabag (zu denen die Uniqa gehört) sich auf einen neuen Syndikatsvertrag geeinigt haben. Zudem wollen die Drei die restlichen Aktien des Baukonzerns kaufen und bieten dafür 38,94 Euro je Titel. Die Analysten der Erste Group sehen den Preis als zu niedrig an und raten in einem Kommentar von heute früh vom Verkauf ab.

Am Donnerstag hatte der ATX um 0,04 Prozent höher bei 3.044,79 Punkten geschlossen. US-Konjunkturdaten brachten dabei im Tagesverlauf keine neuen Impulse.

Die größten Kursgewinner im prime market am Donnerstag:

Schoeller-Bleckmann +12,28% 56,70 Euro
AT&S                +3,78%  48,05 Euro
OMV                 +2,25%  40,96 Euro

Die größten Kursverlierer im prime market am Donnerstag:

Warimpex -4,29% 0,80 Euro  
Verbund  -3,16% 107,10 Euro
EVN      -2,63% 22,20 Euro 

spo/spa

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