Der Wiener Aktienmarkt dürfte am Mittwoch erneut mit Aufschlägen in den Handel starten. Eine halbe Stunde vor dem Auftakt notierte eine Indikation auf den österreichischen Leitindex ATX 0,7 Prozent höher bei 3.411,35 Punkten. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte in einer Rede am Vorabend laut Einschätzung der meisten Marktteilnehmer keine Anzeichen auf stärker als erwartete Zinserhöhungen gegeben.

Zwar sei im laufenden Jahr mit einem "signifikanten" Rückgang der Inflationsrate zu rechnen. Es dürfte aber noch bis 2024 dauern, bis diese wieder das von der Fed (US-Notenbank, Anm.) anvisierte Ziel von zwei Prozent erreichen werde, so Powell. "Wichtig ist, dass Powell die Chance hatte, einen Wechsel zu einer aggressiveren Haltung zu signalisieren und sie nicht wahrgenommen hat", sagte Bill Adams, Chefvolkswirt der Comerica Bank in Dallas. Kurzfristig werde die Fed wahrscheinlich noch eine oder vielleicht zwei weitere Zinserhöhungen vornehmen, bevor sie eine Pause einlege.

Am heimischen Markt stehen am Mittwoch nach Zahlen die Aktien der voestalpine im Fokus. Der Linzer Stahlkonzern hat seine Gewinne in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres 2022/23 deutlich ausgebaut. Das Ergebnis nach Steuern verbesserte sich gegenüber den rückwirkend angepassten Vergleichszahlen der Vorjahresperiode um 24 Prozent auf 864 Mio. Euro, wie das börsennotierte Unternehmen in der Früh bekannt gab. Der Umsatz kletterte "in einem insgesamt herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld" um 29 Prozent auf 13,6 Mrd. Euro. Laut einem Kommentar der Erste Group entspräche das Resultat den Erwartungen.

Auf der Analystenseite hat die Deutsche Bank das Kursziel für Andritz von 63 auf 68 Euro angehoben.

Am Dienstag hatte der ATX um 0,99 Prozent höher bei 3.387,72 Punkten geschlossen. Besonders die schwergewichteten Bankwerte profitierten von höheren Zinserwartungen. Die Telekom Austria-Aktien legten ebenfalls deutlich zu - hier goutierte die angekündigte Abspaltung und Börsennotierung der Mobilfunkmasten-Sparte.

Die größten Kursgewinner im prime market am Dienstag:

Telekom Austria AG           +5,96% 6,58 Euro 
Schoeller-Bleckmann          +5,61% 67,80 Euro
Raiffeisen Bank Internat. AG +5,12% 16,00 Euro

Die größten Kursverlierer im prime market am Dienstag:

RHI Magnesita N.V.             -4,52% 29,60 Euro
Semperit AG Holding            -3,56% 21,70 Euro
AT&S Austria Tech.&Systemtech. -2,82% 31,00 Euro

spo/mik

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