In der Vergangenheit waren langfristige Aktieninvestments so ziemlich das Beste, was man mit seinem Geld anstellen konnte: Alle großen Aktienindizes haben langfristig Renditen erzielt, die mit einer anderen Anlageklasse kaum möglich waren.

Beispiele gefällig? Der US-Index S&P 500, der die 500 wichtigsten US-Aktien abbildet, erreichte in den vergangenen 100 Jahren eine Durchschnittsrendite von 10,1 % im Jahr, wenn man die Dividenden reinvestierte. Unser deutscher Leitindex DAX kam in den letzten 50 Jahren immerhin auf ein durchschnittliches Jahresplus von 7,7 %.

Diese Renditen sind fantastisch, doch es drängt sich eine Frage auf: Sind diese Steigerungen langfristig haltbar oder hat sich hier eine gigantische Blase gebildet? Versuchen wir es herauszufinden!

Warum steigen Aktien?

Ein Aktienkurs ist nichts anderes als der Wert zukünftig erwarteter Unternehmensgewinne, die auf heute heruntergerechnet werden. Zu kompliziert?

Versuch es wie folgt zu sehen: Stell dir vor, du kaufst ein komplettes Unternehmen und nicht nur einige Aktien davon. Es würde dich doch brennend interessieren, wie hoch dein Kaufpreis im Verhältnis zu dem ist, was du mit dem Unternehmen zukünftig verdienen kannst.

Kannst du das Unternehmen zum Dreifachen des durchschnittlichen Jahresgewinns kaufen? Super, dann hast du deine Investition nach drei Jahren wieder herausgeholt! Müsstest du das 500-Fache des durchschnittlichen Jahresgewinns zahlen, wärst du wohl eher abgeneigt.

Und da Aktien nichts anderes sind als eine Teilhaberschaft an einem Unternehmen, funktioniert es mit einzelnen Aktien ganz genauso: Der Aktienkurs bildet sich aus den Erwartungen von Anlegern, wie viel das Unternehmen in Zukunft verdienen wird.

Das bedeutet: Der Aktienkurs eines Unternehmens befindet sich langfristig im Einklang mit der Unternehmensentwicklung. Wenn ein Unternehmen es dauerhaft schafft, durch kluges Wirtschaften seinen Gewinn zu steigern, dann wird der Aktienkurs nachziehen, da Anleger davon ausgehen, dass das Unternehmen auch zukünftig klug wirtschaftet.

Und weiter?

In der Vergangenheit haben es die meisten Unternehmen geschafft, durch Produktivitätssteigerungen, Innovationen oder andere Faktoren ihre Gewinne zu steigern. Entsprechend sind die Aktienkurse langfristig mitgezogen und haben sich toll entwickelt.

Dabei fielen die Aktienkurssteigerungen in etwa so stark aus wie die Gewinnsteigerungen der Unternehmen: Der folgende Graph gibt an, zum Wievielfachen seines Jahresgewinns ein durchschnittliches S&P-500-Unternehmen in den letzten 90 Jahren gehandelt wurde (Kurs-Gewinn-Verhältnis, kurz KGV).

Quelle: macrotrends.net

Wie du siehst, verläuft die Linie abgesehen von zwei Ausreißern langfristig im gleichen Korridor, und wir sind aktuell gar nicht so weit vom Durchschnitt entfernt. Einen langfristigen Anstieg der KGVs von Aktien kann man hier nicht erkennen, weshalb wir uns ganz sicher nicht in einer Blase befinden.

Dabei gibt es sogar ein gutes Argument, warum Aktien in Zukunft höhere KGVs haben könnten: Durch die vielen technologischen Neuerungen der letzten Jahrzehnte ist es mittlerweile jedem problemlos möglich, in Aktien zu investieren. Nach den Gesetzen der Volkswirtschaft folgt aus dieser Erhöhung der Nachfrage bei gleichbleibendem Angebot eine Preissteigerung.

Unternehmensgewinne sollten weiter steigen

Doch zurück zum langfristigen Einflussfaktor: dem kontinuierlichen Anstieg der durchschnittlichen Unternehmensgewinne. Ich sehe keinen Grund, warum Unternehmen in Zukunft nicht dazu in der Lage sein sollten, ihre Gewinne langfristig zu steigern.

Wir befinden uns in einem beispiellosen technologischen Umbruch auf breiter Front, und viele der kommenden Revolutionen bringen Effizienzsteigerungen und Sparpotenziale für Unternehmen. Dadurch sollten die Unternehmen auch in Zukunft durchschnittlich immer mehr verdienen.

Es bestehen also sehr gute Chancen dafür, dass eine langfristige Aktienanlage auch in Zukunft ein sehr vernünftiger Verwendungszweck für dein Geld ist. Wichtig ist nur, wirklich langfristig dabei zu bleiben – auch durch wirtschaftliche Schwächephasen hindurch – und das Kapital auf viele verschiedene Aktien zu verteilen, um dein Risiko zu reduzieren.

Wenn du so anlegst, hast du aus meiner Sicht schon einiges richtig gemacht!

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