Die Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG) hat ablehnend auf den Vorschlag aus einer Studie reagiert, die Versorgung von Patienten durch Krankenhausschließungen zu verbessern. Ein pauschaler Kahlschlag fern der Versorgungsrealität und -bedürfnisse helfe nicht weiter, erklärte der stellvertretende BKG-Geschäftsführer Oliver Heide auf Anfrage. In Berlin sei die Versorgungsqualität nachweislich hoch, die Krankenhäuser seien relativ groß und zu circa 85 Prozent ausgelastet. In der wachsenden Stadt würden zudem weitere Kapazitäten benötigt.

Weiter betonte Heide, dass Spezialisierungen auf bestimmte Behandlungsgebiete in Berlin längst stattfänden. Zudem müsse auch eine Grundversorgung in Wohnortnähe erhalten bleiben. Eine Neustrukturierung würde Milliarden-Investitionen durch das Land erfordern, "wo doch schon jetzt der erforderliche Investitionsbedarf bei weitem nicht gedeckt wird", so Heide weiter.

Laut einer am Montag veröffentlichten Studie der Bertelsmann-Stiftung könnte die Patientenversorgung durch die Schließung von mehr als jedem zweiten Krankenhaus in Deutschland erheblich verbessert werden. Wenn die Zahl der Kliniken von derzeit knapp 1400 auf weniger als 600 sinke, könnten die verbleibenden Häuser deutlich mehr Personal und eine bessere Ausstattung erhalten, hieß es. Nur Kliniken mit größeren Fachabteilungen und mehr Patienten seien erfahren genug für eine sichere Behandlung, betonen die Autoren vom Berliner Institut für Gesundheits- und Sozialforschung (Iges)./ggr/DP/he

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AXC0192 2019-07-15/17:22

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