Auf ein paar Punkte sollten Inhaber eines Depotkontos aber beim geplanten Wechsel achten, um auch mit dem Wechsel Geld zu sparen.

Vorteile durch den Wechsel beim Wertpapierdepot

Beim Wechsel des Depots können Anleger zu einem Angebot wechseln, bei dem das Aktiendepot weniger Gebühren kostet. Teilweise werden beim Wechsel auch sehr lukrative Prämien geleistet. Bei manchen Anbietern ist auch der Service ganz einfach besser. Das kann der Kundenservice per Telefon oder E-Mail sein oder auch eine bessere Online-Seite oder App für das Banking und Verwalten des Depots auf dem Smartphone. Ein Depotübertrag (so heißt der Umzug korrekt) ist ganz einfach. Wichtig ist, dass das alte Depot ordnungsgemäß gekündigt wird. Vorher sollten sich Depotinhaber aber über die Kosten des Wechsels informieren.   

 

Was ist ein Wechsel des Depotkonto genau

Im Grunde ist der Wechsel des Depots genauso wie der normale Bankkonten-Wechsel abzuwickeln. Statt des Bankguthabens auf einem Girokonto werden beim Umzug die auf dem bisherigen Wertpapierdepot eingebuchten Wertpapier wie Aktien, Fondsanteile etc. einfach auf das neue Depot übertragen.

Gibt es besondere Gründe für einen Depotwechsel?

Es kann natürlich sein, dass ein spezielles Lockangebot wie eine besondere Sachprämie bei Kunden den Ausschlag gibt, um das Depotkonto zu wechseln. Das sollte aber in der Regel nicht entscheidend sein. Wichtiger ist, dass das neue Depot dem Kunden ein Plus an Service oder ein besseres Online-Portal für den Handel bietet oder dass die Kosten – auch langfristig – günstiger sind. Das können geringere Depotkosten sein und niedrigere Gebühren bei einzelnen Transaktionen im Bereich Wertpapierhandel. Dadurch hat der Anleger auch zusätzlichen Gewinn.

 

Kosten eines Depotwechsels

Der Depotwechsel zu einem anderen Anbieter ist in der Regel kostenlos. Das gilt für alle Angebote in Deutschland. Es gibt sogar einen rechtlich garantierten Anspruch der Depotkunden, dass ihre bisherige Bank die Wertpapiere an die neue Bank überträgt, also mithin herausgibt. 

Wenn ein Angebot aus dem Ausland angenommen wird, kann das aber mit zusätzlichen Kosten für den Übertrag verbunden sein. Auch kann die Haftungsfrage im Insolvenzfall kompliziert sein. Hier müssen sich Kunden also vor einem Wechsel über die etwaigen Kosten und die Rechtslage in Bezug auf die Haftung informieren.  

 

Angebote genau prüfen

Bei der Vielzahl von Anbietern und Angeboten auf dem Markt, sollten die verschiedenen Angebote hinsichtlich aller Aspekte genau geprüft werden. Das bezieht sich sowohl auf die Depotgebühren als auch auf die Kosten, die bei einzelnen Transaktionen anfallen. 

Kurzfristige niedrige Gebühren mit einer zeitlichen Begrenzung und eine attraktive Wechselprämie als Lockangebot sollten auf keinen Fall den Ausschlag für einen Wechsel des Aktiendepots geben.

 

Wie läuft der Wechsel technisch ab?

Wenn sich ein Wertpapierdepot Inhaber für ein neues Depot entschieden hat, kann er einfach ein neues Depot beim neuen Anbieter eröffnen. Im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen muss er sich dabei wieder identifizieren. Das geht meist über das PostIdent-Verfahren, heute aber auch online über VideoIdent. Dann muss der Kunde nicht extra eine Postfiliale aufsuchen. 

Bei einem stationären Wertpapierdepot bei einer Bank muss natürlich die Filiale persönlich aufgesucht werden. In dem Fall ist aber auch eine persönliche Beratung vor Ort möglich. Dann muss das alte Depot gekündigt werden. Den Depotübertrag kann man bei der neuen Bank in Auftrag geben. Dieser neue Depotanbieter setzt sich dann zwecks Depotübertrag mit der alten Bank in Verbindung. 

Die Dauer des Verfahrens ist unterschiedlich. Ein Umzug eines Depots kann in 2 Tagen erledigt sein oder ein paar Wochen dauern. Im Einzelfall sollte der Kunde bei beiden Banken nachfragen.

 

Ist der Handel in der Wechselphase möglich?

Während ein Bankkunde sein Aktiendepot umzieht, kann er weder über seinen Bestand an Aktien verfügen, noch neue Transaktionen durchführen. Das neue Depot steht dafür noch nicht bereit und das alte Wertpapierdepot ist nicht mehr verfügbar. Es sollte ein Wechsel also nur in einer Phase geplant werden, in der der Kunde nicht mit eiligen Notverkäufen (zum Beispiel bei einer drohenden Finanz- oder politischen Krise) rechnen muss.

 

Steuerliche Auswirkungen

Steuerliche Auswirkungen hat ein Umzug eines Aktiendepots grundsätzlich nicht. Die Person des Inhabers bleibt ja auch nach dem Wechsel dieselbe. Daher fallen auch keine gesonderten steuerlichen Veränderungen an. 

Ein anderer Fall ist, wenn das Aktiendepot auf eine andere Person übertragen werden soll im Rahmen eines Wechsels. Wenn es zum Beispiel auf die Kinder übertragen wird, kann es sein, dass diese steuerlich veranlagt werden. Hier gelten natürlich auch Freibeträge, die aber im Einzelfall durchaus komplex zu prüfen sein können. Hier sollte der Depotkunde auch steuerrechtlichen Rat einholen, um Fehler zu vermeiden. Auch Freistellungsaufträge müssen natürlich beim Wechsel des Depots auf die neue Bank übertragen werden. Bei Fragen wird die neue Bank hier aber sicher auch behilflich sein.

 

Fehler der Kündigung vermeiden

Wer sein Wertpapierdepot wechseln will, sollte nicht den Fehler machen, vorher das Depot zu kündigen und den Verkauf des Inhaltes zu veranlassen. Das kann zum einen Verluste bei den Aktien bedeuten, weil nicht der richtige Verkaufszeitpunkt ist. Außerdem kann es auch sein, dass in dem Fall Steuern für den Verkauf der Wertpapiere anfallen. 

Wenn es nur um den Wechsel des Depots geht, ist der Umzug die kostenfreie Option, bei der sich am Eigentum an den Papieren und dem Depot-Inhalt nichts ändert. Somit sind auch keine Steuern tangiert und es werden keine Verluste durch Kursschwankungen realisiert. 

Die Suche nach einem günstigere Depot mit besserem Service ist heute kein Problem und sollte ohne Zeitlimit genau geprüft werden. Es gibt am Markt auf jeden Fall sicher immer ein günstigeres Angebot für ein Wertpapierdepot, das auch in allen einzelnen Punkten optimal zum jeweiligen Depotinhaber passt.