(Überflüssiges Wort im ersten Satz des zweiten Absatzes entfernt)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Das nahezu tägliche Hin und Her im US-chinesischen Zollkrieg hat den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch ins Minus gedrückt. Noch am Vortag hatte sich die hiesige Börse erholt, nachdem die USA die Einführung von Strafzöllen auf bestimmte chinesische Waren um einige Monate verschoben hatten. Ein Börsianer verwies am Mittwoch zudem auf unerwartet schwache chinesische Wirtschaftsdaten, die sich verschärfenden politischen Unruhen in Hongkong und den Brexit als Belastungsfaktoren.

Der Dax notierte am späten Vormittag 0,85 Prozent tiefer bei 11 650,38 Punkten. Der MDax , der die Aktien mittelgroßer deutscher Unternehmen repräsentiert, sank um 0,79 Prozent auf 25 065,24 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone büßte rund 0,8 Prozent ein.

Wegen der Folgen des Handelsdisputs mit den USA stieg die chinesische Industrieproduktion im Juli so langsam wie seit 2002 nicht mehr. Auch der Einzelhandelsumsatz sowie die Investitionen fielen im Juli schwach aus. China will laut einem Medienbericht an den geplanten Handelsgesprächen mit den USA im September trotz großer Erfolgszweifel festhalten.

"Der anhaltende Handelskonflikt hinterlässt immer stärkere Spuren in der chinesischen Wirtschaft", stellte Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners fest. "Und wenn Chinas Industrieproduktion schwächelt, ist das immer auch eine Aussage über den Zustand der Weltwirtschaft."

Nach der zeitlichen Verschiebung einiger Strafzölle könne China zwar zunächst mal durchatmen, zum Aufatmen sei es aber noch zu früh, so Altmann. Denn gelöst sei der Handelskonflikt damit ja noch keineswegs. US-Präsident Donald Trump habe sich lediglich dagegen entschieden, noch mehr Öl ins Feuer zu gießen. "Die aktuelle Situation verbessert sich um null Komma null. Das sollten sich die Anleger immer wieder vor Augen halten. Für eine längere Party bleiben die Belastungsfaktoren zu stark und zu viele", fügte Altmann hinzu.

Positiv aufgenommene Geschäftszahlen ließen die RWE-Aktien an der Dax-Spitze um 1,7 Prozent steigen. Der endgültig ausgewiesene Gewinn für das zweite Quartal sei besser als erwartet, sagte ein Händler und lobte das sehr starke Handelsgeschäft des Versorgers.

Ein optimistischerer Jahresausblick von Evotec sorgte bei den Aktien des Biotech-Unternehmens anfangs für ein Kursfeuerwerk, das allerdings bald verpuffte. Zuletzt notierten die Aktien 0,9 Prozent im Minus.

Leoni-Aktien fielen nach der Veröffentlichung von Quartalszahlen um 0,7 Prozent. Bereits am Montag waren die Papiere abgestürzt. Leoni verbrenne weiter Barmittel, schrieben die Analysten vom Bankhaus Lampe. Mit dem jüngsten Quartal habe das Unternehmen erneut enttäuscht.

Nordex-Anteilscheine schnellten an der SDax-Spitze um knapp 10 Prozent nach oben. Gewinnseitig habe der Hersteller von Windkraftanlagen im zweiten Quartal weniger schlimm abgeschnitten als befürchtet, während der Umsatz die Erwartungen insgesamt erfüllt habe, sagte ein Händler. Das Unternehmen profitiere von einer soliden Auftragslage.

Cancom-Aktien reagierten mit einem Plus von fast 7 Prozent auf die Anhebung der Jahresziele des IT-Dienstleisters. Der Abstand bis zum Rekordhoch von 55,40 Euro aus Juli verringerte sich damit wieder. Seit Jahresanfang hatten die Papiere bereits um über drei Viertel zugelegt./edh/fba

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0178 2019-08-14/11:49

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