John Bogle ist tot. Der Gründervater der ETFs und des finanziellen Vorreiter-Unternehmens Vanguard verstarb am vergangenen Mittwoch im Alter von 89 Jahren.

Bogle hat sich in seinem Leben und mit seinem Unternehmen Vanguard stets dafür eingesetzt, dass jeder seines eigenen finanziellen Glückes Schmied werden kann. Und um es daher mit den Worten eines meiner US-amerikanischen Kollegen zu sagen: Dafür haben wir ihn stets geschätzt, dafür werden wir ihn auch weiterhin ehren und ihm, dem Fool John Bogle, auf ewig dankbar sein.

Um uns noch einmal vor Augen zu führen, inwiefern der Vordenker John Bogle unser aller Leben bereichert hat, lass uns noch einmal auf eine Reise durch seine Errungenschaften, Eigenschaften und Weisheiten gehen. Gewissermaßen auf der Spur eines nun leider verstorbenen, stets kunden- und privatanlegerorientierten Finanzgenies.

Er brachte uns den ETF

Seine größte Errungenschaft war gewiss die Etablierung des Anlagevehikels ETF. Getrieben von der Feststellung, dass viele teure Fondsmanager oftmals ihren Vergleichsindex nicht schlagen können, begab sich John Bogle auf die Suche nach einer günstigen, transparenten und vor allem einfachen Alternative, von der viele Privatanleger partizipieren können.

Das war im Grunde die Geburtsstunde des ETF. John Bogle gründete im Jahre 1976 den ersten passiven Fonds auf der Grundlage des S&P 500 und hat mit diesem Meilenstein nicht nur die Geldanlage für immer verändert, sondern auch für viele Privatinvestoren bis heute geprägt. Mit all den Vorteilen, die viele Privatanleger bis heute nutzen und schätzen. Danke dafür, John Bogle!

Er war eisern, auch wenn viele ihn anfangs für verrückt hielten

Für seine neue, revolutionäre Erfindung des passiven Fonds wurde Bogle allerdings zu Anfang von vielen vermeintlichen Finanzgurus öffentlich belächelt. Es fielen wohl sogar Worte wie verrückt und andere Verunglimpfungen für sein neues Finanzkonstrukt.

Davon ließ John Bogle sich allerdings nicht beirren. Er blieb seinem Weg treu, stets den Gedanken im Hinterkopf, die Finanzindustrie zu revolutionieren und den gesamten Fondsmanagern durch seine neue Erfindung eins auszuwischen. Sowie die Foolishen Vorsätze im Kopf, einfache Konstrukte für die breite Masse zu kreieren, die viele Menschen bereichern können.

Und John Bogle sollte Erfolg haben. Auch wenn sich ETFs in der Anfangszeit doch etwas schwerer dabei taten, sich durchzusetzen, kann sein erster ETF auf den S&P 500 heute bereits ein Fondsvolumen von mehr als 440 Mrd. US-Dollar vorweisen. Angesichts dieser heutigen Dimensionen vieler gängiger ETFs dürften viele der ehemaligen Kritiker inzwischen wohl längst verstummt sein.

Er hielt es gerne einfach

Wie seine Vorliebe für ETFs ebenfalls zeigt, war John Bogle ein Fan davon, es einfach zu halten. Dieser Grundsatz dürfte für viele Foolishe Privatinvestoren auch weiterhin eine interessante Orientierungshilfe sein.

So hat Bogle – natürlich auch im ETF-Kontext – beispielsweise einmal gesagt, dass man nicht die Nadel suchen, sondern besser gleich den ganzen Heuhaufen erwerben solle. Und bei durchschnittlichen jährlichen Renditen von ca. 7 % kann das für viele aufwandsscheue Investoren noch immer der bestmögliche Weg sein.

Es ist daher definitiv keine Schande, wenn man es als Anleger einfach halten möchte und einen etablierten ETF für seine privaten Finanzen zurate zieht. Ich denke, besser könnte man John Bogle in seinem täglichen Leben gar nicht ehren.

Ein Denkmal für John Bogle

Letztlich hat John Bogle sich mit seinem Wirken und seinen Werken natürlich auch selbst in gewisser Weise ein Denkmal errichtet, das ihm keiner mehr nehmen kann. Er hat mithilfe seiner ETFs vielen Investoren eine bequeme Möglichkeit gegeben, zu investieren. Und so manches Privatvermögen über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg mit Sicherheit deutlich steigen lassen.

Auch die Investorenlegende Warren Buffett forderte sinngemäß in seinem 2017er-Brief an die Aktionäre, dass, wenn ein Mensch jemals ein Denkmal zur Ehrung seiner Leistungen für Investoren verdient habe, dies seiner Ansicht nach John Bogle sei. Dem kann ich mich als Fool nur uneingeschränkt anschließen.

Daher an dieser Stelle noch einmal: Danke, John Bogle, für alles, was du für uns in deinem bewegten Leben geleistet hast!

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