Kann Wacker Chemie die skeptischen Anleger mit seiner heutigen Bilanz überzeugen? Der Münchner Chemiekonzern steht vor einem entscheidenden Test: Nach einer jüngsten Kursrally erwarten Analysten einen drastischen Gewinneinbruch – doch die technischen Signale deuten überraschend auf eine mögliche Trendwende hin.

Düstere Prognosen vs. technische Hoffnungsschimmer

Drei Analysten rechnen im Schnitt mit einem Gewinnsturz auf nur 0,099 Euro je Aktie – ein dramatischer Rückgang gegenüber 0,890 Euro im Vorjahresquartal. Der Umsatz könnte um 2,58% auf 1,45 Milliarden Euro schrumpfen.

Doch die technische Analyse zeigt ein anderes Bild:

  • Die Aktie durchbrach kürzlich die 100-Tage-Linie bei 71,20 Euro, was Händler als kurzfristiges Kaufsignal werten
  • Seit Jahresanfang liegt der Titel dennoch fast 30% unter seinem 52-Wochen-Hoch von 105,95 Euro
  • Der RSI von 31,1 deutet auf leicht überverkaufte Bedingungen hin

Leerverkäufer wittern ihre Chance

Institutionelle Investoren zeigen sich skeptisch:

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  • Hedgefonds wie Citadel Advisors erhöhten ihre Netto-Leerverkaufspositionen auf 0,61%
  • Insgesamt halten Shortseller Positionen von mindestens 2,32% – ein klares Misstrauensvotum gegen die aktuelle Rally

Management setzt auf Halbleiter-Boom

CEO Christian Hartel betont die strategische Positionierung: "Unser Material macht KI möglich – jeder zweite Computerchip weltweit enthält Wacker-Polysilizium." Das Unternehmen prognostiziert für 2025:

  • Umsatzanstieg auf 6,1-6,4 Milliarden Euro
  • EBITDA zwischen 700-900 Millionen Euro

Analysten bleiben gespalten

Die Bewertungen zeigen ein gemischtes Bild:

  • Jefferies hält am "Buy"-Rating mit 100 Euro Kursziel fest
  • Baader Bank senkt das Ziel auf 70 Euro, behält aber "Add"
  • UBS sieht die Aktie bei "Buy" mit 93 Euro Ziel

Die entscheidende Frage: Kann Wacker Chemie mit seiner Bilanz die technische Erholung bestätigen – oder bestätigen sich die Befürchtungen der Shortseller? Die heutigen Zahlen werden die Richtung für die kommenden Wochen vorgeben.

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