Der österreichische Stahlkonzern Voestalpine liefert ein beeindruckendes Comeback: Während die europäische Industrie stöhnt, katapultieren überraschend starke Halbjahreszahlen die Aktie in die Nähe ihres Allzeithochs. Doch wie kann ein Stahlunternehmen in der Krise derart glänzen?

Gewinn-Explosion schockt die Märkte

Die am Dienstag veröffentlichten Zahlen für das erste Halbjahr 2025/26 übertrafen alle Erwartungen. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 2% auf 345 Millionen Euro, während der Nettogewinn nach Steuern um 8,6% auf 199 Millionen Euro kletterte. Der absolute Knaller: Das Ergebnis je Aktie von 0,54 Euro übertraf die Analystenschätzungen um sagenhafte 51%!

Doch die eigentliche Überraschung verbirgt sich in der Bilanz:

  • Operativer Cashflow verdoppelt sich nahezu auf 783 Millionen Euro
  • Nettoverschuldung sinkt von 2,0 auf 1,5 Milliarden Euro
  • Gearing-Ratio auf niedrigstem Stand seit 2006/07

Das Geheimnis hinter den Zahlen

Wie schafft es Voestalpine, trotz eines Umsatzrückgangs von 5% auf 7,6 Milliarden Euro derart starke Gewinne zu erzielen? Die Antwort liegt in konsequenter Effizienzsteigerung und strategischer Fokussierung.

Während die Automotive Components Sparte unter der gedämpften Automobilproduktion in Europa leidet, glänzen andere Bereiche: Das Railway Systems Geschäft verzeichnet weiterhin starke globale Nachfrage, und auch Aerospace sowie Warehouse & Rack Solutions entwickeln sich positiv.

Restrukturierung mit Signalwirkung

Die Kehrseite der Medaille: Voestalpine kündigte Kapazitätsanpassungen an zwei österreichischen Standorten an. In Kindberg sind 280 Vollzeitkräfte und 60 Zeitarbeitskräfte betroffen, die Produktion wird von drei auf zwei Schichten reduziert. Auch für Mürzzuschlag läuft ein Strategieprojekt - die Entscheidung über weitere Anpassungen soll bis Jahresende fallen.

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Dennoch bleibt der Vorstand optimistisch und bestätigt die Prognose für 2025/26: Das EBITDA soll weiterhin zwischen 1,40 und 1,55 Milliarden Euro liegen.

Analysten springen auf den Zug auf

Die Reaktion der Märkte ließ nicht lange auf sich warten. Analysten hoben das durchschnittliche Kursziel um 6,5% auf 33,49 Euro an. Noch beeindruckender: Die Gewinnschätzungen für 2026 wurden massiv nach oben revidiert - das erwartete Ergebnis je Aktie stieg um 116% auf 2,36 Euro!

Mit einem aktuellen Kurs von 34,02 Euro steht die Aktie nur knapp 0,9% unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 34,32 Euro. Seit Jahresbeginn legte der Titel beeindruckende 87% zu - eine Performance, die selbst in Boom-Zeiten Respekt abverlangt.

Die Zukunft ist grün

Während Voestalpine die aktuellen Herausforderungen meistert, blickt der Konzern bereits nach vorn. Im September 2025 begann der Bau des Hy4Smelt-Projekts in Linz - Österreichs größtes Klimaschutz-Forschungsprojekt. Die weltweit erste industrielle Demonstrationsanlage für wasserstoffbasierte Direktreduktion soll Ende 2027 in Betrieb gehen.

Kann Voestalpine den Spagat zwischen kurzfristiger Profitabilität und langfristiger Transformation meistern? Die aktuellen Zahlen geben jedenfalls Grund zur Hoffnung, dass der Stahlriese nicht nur die Krise übersteht, sondern gestärkt daraus hervorgeht.

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