Für gute und gerechte Arbeit braucht es demokratische Strukturen und Prozesse, in denen die Interessen der arbeitenden Menschen gut vertreten sind“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl. Aktuelle Transformationsprozesse, Globalisierung und gesellschaftlich veraltete Einstellungen bringen die betrieblichen Mitbestimmungsmöglichkeiten unter Druck. Dabei verlangen diese Entwicklungen nicht weniger, sondern mehr demokratische Partizipation, auch um der Demokratie-Skepsis in unserer Gesellschaft entgegenwirken zu können. Diese Herausforderungen adressierte der AK Wissenschaftspreis 2024.

Für diesen konnten sich junge Forscher:innen aus ganz Österreich mit ihren wissenschaftlichen Arbeiten bewerben. Als Preisvergabekriterium zählte neben der wissenschaftlichen Qualität auch der praktische Wert für eine arbeitnehmerorientierte Interessenspolitik. Vier Wissenschafter:innen teilten sich diesmal die Auszeichnung.

Die Preisträger:innen und ihre wissenschaftlichen Arbeiten:

Julia Radlherr, BSc, MSc, Forscherin am Institut für Höhere Studien, thematisierte in ihrer an der Wirtschaftsuniversität Wien verfassten Masterarbeit die Vereinbarkeit von Angehörigenpflege und Arbeitswelt. Die Arbeit der gebürtigen Niederösterreicherin fokussiert sich auf die Kernfrage „Wie kann der Wert der Arbeit neu definiert und gleiches Einkommen für gleich(wertig)e Arbeit Realität werden?“.

Mag. Dr. Peter C. Schöffmann: Der in Klagenfurt geborene Jurist ist aktuell Universitätsassistent an der Wirtschaftsuniversität Wien als Forscher am Institut für Österreichisches und Europäisches Arbeits- und Sozialrecht beschäftigt. Er wurde für seine Dissertation mit dem Titel: „Die Entsendung und Mehrfachtätigkeit von Beschäftigten im System der Kollisionsordnung des Europäischen Sozialrechts“ mit dem AK-Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Der Fokus seiner Arbeit liegt auf der sozialen Sicherheit von Arbeitnehmer:innen während ihrer vorübergehenden Entsendung in einem anderen Mitgliedsstaat.

Mag.a Dr.in Sophie Schwertner: Die in Wien lebende Universitätsassistentin ist im Fachbereich Arbeits- und Sozialrecht als Forscherin tätig. Sie hat sich mit ihrer Dissertation „Kollektive Rechtssetzung und Arbeitnehmerähnlichkeit“ mit jenen Beschäftigten auseinandergesetzt, die wegen ihrer wirtschaftlichen Selbständigkeit nicht als Arbeitnehmer:innen gelten, jedoch schutzbedürftig sind. Dabei untersucht sie Lösungsansätze, inwieweit diese arbeitnehmerähnlichen Personen in die kollektive Rechtssetzung einbezogen werden können.

Mag.a (FH) Anna Wieder, BA, MA: Die Dissertation von der gebürtigen Salzburgerin mit dem Titel „Demokratischer Widerstand, Figuren und Praktiken politischer Kontestation“ wurde mit dem AK-Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Dabei beschäftigte sie sich mit dem Kernthema, inwieweit angesichts einer Vielzahl an Krisen demokratische Verhältnisse vertieft und erweitert werden können, um so eine faire-, gender- und klimagerechte Arbeitswelt zu ermöglichen.

AK-Wissenschaftspreis 2025: Jetzt Dissertationen und Artikel einreichen
Bis zum 15. Juni 2025 ist es noch möglich, für den AK-Wissenschaftspreis 2025 Dissertationen und wissenschaftliche Artikel einzureichen. Zugelassen sind Arbeiten, die 2024 oder 2025 fertig gestellt werden und der Grundhaltung und den Interessensgebieten der AK Oberösterreich entsprechen. Das Preisgeld beträgt insgesamt 9.000 Euro und wird an bis zu drei Preisträger:innen vergeben.

Details zur Ausschreibung unter: AK Wissenschaftspreis | Arbeiterkammer Oberösterreich

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Bildtext: Die neuen Preisträger:innen mit AK-Präsident Andreas Stangl und Jurymitglied Univ.-Prof.in Dr.in Barbara Kammler (re.)
Copyright: AK OÖ / Christoph Staudinger