"Donald Trump provoziert Handelskrieg mit China, Börsen in Aufruhr" - so oder so ähnlich lauten viele aktuelle Schlagzeilen verschiedenster Medien. Impliziert ist, dass es eine Art kausalen Zusammenhang zwischen dem politischen Säbelrasseln und den fluktuierenden Aktienkursen gibt. In Wirklichkeit ist dies nicht gar so simpel. Sicherlich mögen da gewisse Korrelationen bestehen, aber sie erschöpfen sich nicht in trivialen Reiz-Reaktions-Modellen. Denn Investoren verfolgen durchaus auch langfristige Ziele und lassen sich durch ein Paar Schlagzeilen ganz gewiss nicht von diesen abbringen. Und genau das ist auch das Ziel vernünftiger Vermögensanlagen: Sie sind keine kurzfristigen 'Spielereien', sondern setzen auf langfristige, kontinuierliche Erträge.

Was sind überhaupt Vermögensanlagen?

Vermögensanlagen sind erworbene Anteile an einem Unternehmen, einem Treuhandvermögen oder gar an Genussrechten und Namensschuldverschreibungen. Trotz gewisser Ähnlichkeiten sind sie jedoch klar vom klassischen Wertpapierhandel zu unterscheiden. Während beim letzteren es durchaus auch um kurzfristige Investitionen und Erträge gehen kann (aber nicht unbedingt muss), geht es beim ersteren immer um langfristige Investitionen, da Vermögensanlagen im Gegensatz zu Aktien grundsätzlich nicht verbrieft und damit nicht 'fungibel' sind; es gibt keinen funktionierenden Zweitmarkt für diesen Anlagetypus; die Anteile lassen sich nicht leicht vor Ende der Laufzeit kündigen, und die Kündigung geht meistens mit bestimmten Bedingungen einher.

Profite werden bei dieser Anlageform im Wesentlichen durch Beteiligungsausschüttungen seitens des jeweiligen Emittenten erzielt. Durch die langfristige Bindung an ein bestimmtes Unternehmen sind Vermögensanalgen jedoch durchaus mit einem hohen Risiko verbunden, sodass die Investitionsobjekte sorgfältig ausgesucht werden sollten. Hier kann etwa auch eine professionelle Beratung helfen (Ihr Finanzberater). Erworben werden können Vermögensanlagen entweder direkt beim Anbieter oder über ein Finanzvertriebsunternehmen, beispielsweise eine Bank.  

Risiken von Vermögensanlagen

 

Das 'Worst-Case-Szenario' bei einer Vermögensanlage ist sicherlich der Totalverlust eines kreditfinanzierten Einsatzes mit der Folge einer Privatinsolvenz. Auch steuerliche Nachzahlungen - denn Gewinne aus Vermögensanlagen müssen freilich versteuert werden - können anfallen. Neben Teil- und Totalverlusten infolge einer negativen Unternehmensentwicklung kann ferner auch der Fall eintreten, dass bereits erfolgte Ausschüttungen zurückgezahlt werden müssen, wenn der Emittent in Schwierigkeiten gerät. Schließlich ist zu bedenken, dass Emittenten von Vermögensanlagen nicht von der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) kontrolliert werden. Zwar gibt es eine sogenannte 'Prospektpflicht', der zufolge der Anbieter ein Verkaufsprospekt zu seiner Anlage veröffentlichen und der BaFin vorlegen muss, allerdings werden diese Prospekte nicht inhaltlich geprüft, sondern nur formell. Wirtschaftliche Tragfähigkeit, Seriosität und Bonität des Emittenten müssen insofern vom Anleger selbst respektive von einer ihn beratenden Instanz analysiert werden.       

Wie zu Beginn betont, sind natürlich alle Vermögensanlagen und andere Finanzgeschäfte, die zum großen Teil spekulative Annahmen über zukünftige Gewinnchancen anstellen, hochgradig risikobehaftet. Und welches Geschäft ist schon grundsätzlich ohne Risiko? Wer also Risiken scheut, sollte kein Anleger werden und keine Geschäfte machen, und wer anlegt, muss das Risiko akzeptieren und im Endeffekt immer einen möglichst langen Atem haben.