Angesichts der Dürre in vielen Regionen Deutschlands haben die Bauern eine deutlich schlechtere Ernte eingefahren. Bei Getreide ergebe sich in diesem Jahr eine Menge von 35,6 Millionen Tonnen und damit ein Minus von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, teilte der Deutsche Bauernverband in seiner Ernte-Bilanz am Mittwoch in Berlin mit. Hinzu kämen Einbußen bei Kartoffeln, Zuckerrüben und vor allem beim Anbau von Tierfutter. In einigen Regionen lägen die Ernteverluste zwischen 50 und 70 Prozent bis hin zu Totalausfällen.

Bauernpräsident Joachim Rukwied sprach von einer "miserablen Getreideernte". Daher sei es dringend geboten, dass Bund und Länder ein Hilfsprogramm mit Unterstützungsmaßnahmen für die betroffenen Betriebe rasch auf den Weg bringen. Derzeit höhere Erzeugerpreise für Getreide an den internationalen Märkten seien dringend erforderlich. Ackerbauern mit großen Einbußen profitierten aber nur begrenzt, wenn sie keine nennenswerten Mengen zu höheren Preisen absetzen könnten.

Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) will am Mittwoch den amtlichen Erntebericht vorlegen und auf dieser Basis entscheiden, ob der Bund erstmals seit 2003 wieder wegen einer Dürre Hilfen leistet. Voraussetzung dafür ist, dass Schäden von "nationalem Ausmaß" festgestellt werden. Der Bauernverband hat bereits Hilfen von bis zu einer Milliarde Euro gefordert./sam/DP/jha

AXC0089 2018-08-22/10:04

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