Gruselig, gruseliger, Valneva-Aktie (WKN: A0MVJZ). Der Impf-Highflyer bekommt es zum Anfang der neuen Woche mit einem knallharten Abverkauf zu tun.

So hart, dass den Spekulanten der Morgenkaffee an diesem schönen Montagmorgen wieder hochkommen dürfte. Denn ein Minus von über 60 % innerhalb weniger Tage kann man nicht mehr als Konsolidierung betrachten.

Hier wurden eindeutig Fehler gemacht. Und es sind wieder einmal die Klassiker.

Flucht und Kampf

Viele Investoren sagen, dass sich 1929 niemals wiederholen wird. Eine derart strunzdoofe Masse wird es nie wieder in eine Aktie ziehen.

Denn heutzutage ist jeder Investor bestens informiert. Das Internet macht es möglich.

Im Jahr 2021 ist jeder nur einen Klick von den tiefgründigsten Finanzweisheiten entfernt. Erfahrene Experten lassen sich via Videostreaming über die Schulter schauen.

Oder etwas doch nicht? Das Umfeld mag sich geändert haben. Doch der Mensch ändert sich nicht.

Flucht und Kampf sind und bleiben die Standardprogramme. Vor allem an der Börse.

Impfhoffnung Valneva-Aktie kam, sah und wollte siegen

Bei der Valneva-Aktie sind die Investoren derzeit eindeutig im Fluchtmodus. Doch was ist da eigentlich genau geschehen?

Die Geschichte ist schnell erzählt: Das französische Biotechnologieunternehmen Valneva entwickelte einen vielversprechenden Impfstoff gegen das COVID-19-Virus.

Derlei Produkte erfreuen sich seit vielen Monaten einer enormen Beliebtheit. Es werden Milliarden verdient. Warum sollte Valneva nicht auch ein Stück vom Kuchen abbekommen?

In Erwartung gigantischer Gewinne stieg die Valneva-Aktie ab Mitte August 2021 bis zum vorläufigen Höhepunkt um 175 %. Offenbar war die Erinnerung an den Kursanstieg vormals völlig unbekannter Impfaktien noch frisch.

Es hätte auch alles gut gehen können

Doch dann kam die Katastrophe. Die Regierung des großen Großbritannien kündigte überraschend den Liefervertrag für den COVID-19-Impfstoff-Kandidaten VLA2001.

Der offiziellen Mitteilung zufolge hat Valneva gegen die formulierten Verpflichtungen im Liefervertrag verstoßen. Vielleicht kocht auch wieder nur die alte Rivalität zwischen Insel- und Festlandeuropa hoch. Wer kann das schon genau wissen?

Fest steht: Die Käufer der Valneva-Aktie müssen nun offenbar mit weniger Umsatz rechnen. Der Aktienkurs reagierte entsprechend.

Also alles nur Pech für die Spieler mit ihrem Spielgeld? Ja, klar. Es hätte auch gut gehen können.

War das Geschäftsmodell der Valneva-Aktie eine gute Wahl? Nein!

Doch ganz so einfach können sich Investoren hier nicht aus der Verantwortung stehlen. Denn der Fehler ist ein Klassiker.

Geschäftsmodelle sind so vielfältig wie die Menschen, die diese in Anspruch nehmen. Hin und wieder ist ein Geschäft allerdings so aufgebaut, dass nur wenige Kunden über Wohl und Wehe der Geschäftsgrundlage entscheiden.

Solche Geschäftsmodelle meide ich wie die Innenstadt beim Sommerschlussverkauf. Im schlimmsten Fall hat das Produkt nur einen einzigen Abnehmer.

Damit ist das jeweilige Unternehmen wie eine Art Arbeitnehmer ohne Sozialversicherung. Jederzeit kann die Kündigung ins Haus flattern und der Umsatz fällt auf 0.

Die Investoren der Valneva-Aktie haben jetzt die Kündigung erhalten. In Wahrheit ist das allerdings nur die Quittung für die Wahl eines strukturschwachen Geschäftsmodells. Der Klassiker seit 1929.

Der Artikel Valneva-Aktie: Für diesen Fehler bekommen Investoren jetzt die Quittung ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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