Ken Fisher gehört mittlerweile zu den erfolgreichsten US-Investoren, die die Börsenwelt in der jüngeren Zeit hervorgebracht hat. Regelmäßig veröffentlicht er zudem Kolumnen und Bücher, um auch Privatanleger an seiner Strategie und seinen Ansichten teilhaben zu lassen.

In einem frischen Interview mit der Handelszeitung sprach Fischer nun über Trump, das Schreiben von Büchern und seinen ursprünglichen Berufswunsch (Förster, falls es dich interessiert). Aber auch Themen wie Geld, erfolgreiches Investieren und Nebenwerte kamen hier vor.

Werfen wir daher einen Blick auf ein paar interessante Aspekte, die du von seinen Einstellungen lernen kannst.

Ken Fisher über Geld

Angesprochen auf seine finanziellen Meilensteine sagte Fisher zunächst, dass er nicht mehr wisse, wann er seine erste Million verdient habe. Seine erste Milliarde habe er hingegen 2005 erwirtschaftet. Viel imponierender ist allerdings die folgende Aussage:

„Allerdings war ich nie aufs Geld aus. Ich gebe auch nicht übermässig viel aus. Ich renne dem Geld nicht hinterher. Geld ist für mich nicht entscheidend, aber mit Geld kann ich mir echte Werte leisten. Nehmen wir Bill Gates: Er hat zwar viel Geld, aber viel wichtiger ist, was er daraus macht, die Werte, die er damit kreiert. Kapital schafft erst wahre Werte.“

Ein paar durchaus interessante Sätze, wenn du mich fragst. Zum einen unterstreicht selbst ein vermögender Starinvestor, dass er wohl erheblich unter seinen Verhältnissen lebt. Eine Eigenschaft, die nicht ungewöhnlich für die reichsten Investoren ist, denke nur mal an Warren Buffett.

Ebenfalls inspirierend ist jedoch, dass Fisher Geld nicht wichtig zu sein scheint – zumindest nicht um des Geldes wegen. Fisher sieht in Kapital eine Möglichkeit, etwas zu bewirken. Kapital schafft Werte, wie auch immer diese letztlich aussehen mögen, und bezieht sich hierbei auf den Philanthropen und Unternehmer Bill Gates.

Auch wenn wir natürlich noch nicht so viel Geld bewegen wie ein Gates oder Fisher, können wir dennoch unsere Einstellung hinterfragen. Laufen wir lediglich dem Geld hinterher und versuchen, bei günstigen Gelegenheiten das schnelle Geld zu verdienen? Oder investieren wir in echte Unternehmen, die wirklich etwas bewegen dürften innerhalb der nächsten Jahre und Jahrzehnte? Bereits diese Sichtweise kann letztlich der Unterschied zwischen langfristigem Erfolg und kurzweiligem Zocken sein.

Ken Fisher über Nebenwerte

Kommen wir nun zum Investieren in Nebenwerte. Diesbezüglich sagte Fisher Folgendes:

„Hört sich schön an, aber Kleinfirmen rentieren nur zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt. In einem Bärenmarkt werden sie brutal zusammengedrückt, aber wenn der Tiefpunkt erreicht ist und die Börse Fahrt aufnimmt, erholen sie sich schneller. Ab diesem Zeitpunkt ist ein Einsteigen attraktiv. Wenn man sonst bei den Kleinen einsteigen will, ist es wie die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen.“

Fisher scheint gewissermaßen seine Investitionen nach konjunkturellen Phasen zu timen. Nebenwerte sind seiner Ansicht nach lediglich begrenzt erfolgreich. Beziehungsweise nicht erfolgreich, wenn der Markt allmählich in einen Bärenmarkt übergeht.

Auch wenn Markt-Timing natürlich überaus unFoolish ist, könnte an dieser Ansicht etwas dran sein. Schließlich sind gerade kleinere Unternehmen volatiler und sofern sich ihr Geschäftsfeld noch nicht etabliert hat, könnten sich bei kleineren Unternehmen die wirtschaftlichen Probleme in dieser Zeit verschärfen.

In was Fisher in einer solchen Zeit gerne investiert, zeigt sich übrigens hier:

„Wenn die Börse in einen reiferen Bullenmarkt kommt und den Höhepunkt noch nicht erreicht hat, weiß ich: nicht zu ausgefallen bei der Auswahl, sondern konzentriere dich auf große Qualitätstitel mit einem vernünftigen Wachstum.“

Fisher über erfolgreiches Investieren

Zuletzt werfen wir noch einen Blick darauf, was Fisher über das erfolgreiche Investieren sagt. Vor allem in der aktuellen Marktsituation könnte diese Aussage bald wieder durchaus relevant werden:

„Am Anfang eines Bullenmarktes [ist der beste Zeitpunkt, redaktionelle Anpassung durch mich]. Dann kaufen jene Leute Aktien, die das Risiko nicht scheuen. In der späten Phase kaufen jene, die zuvor die Finger von Aktien gelassen haben. Wenn sie einsteigen, glauben sie, sie seien auf der sicheren Seite, aber sie merken nicht, dass das Risiko viel größer ist. Dann sind wir bei der Greater Fool Theory, nach der einer glaubt, er finde sicher noch jemanden, der ihm die Aktien zu einem höheren Preis abkauft.“

Fisher spricht sich folglich dafür aus, dass man den Mut haben sollte, während und nach einer Korrektur zu handeln. Dann kann man folglich den nächsten Aufschwung wieder mitnehmen und wird in der Folge bessere Ergebnisse erzielen.

Natürlich ist es psychologisch schwierig, in dieser Zeit zu kaufen, und psychologisch gesehen einfach, wenn die Börsen sowieso schon am Steigen sind. Allerdings sollte man als Investor die Gelegenheit nutzen, wenn sie sich bietet – und nicht erst dann einsteigen, wenn viele bereits auf den Zug aufgesprungen sind und ein Großteil der Reise schon vorbei ist.

Mach es wie der Starinvestor!

Auch wenn deine Taschen nicht so tief sind wie die von Ken Fisher, Warren Buffett oder Bill Gates: Du kannst dir trotzdem eine ganze Menge von diesen langfristig orientierten Börsengurus abschauen.

Die Prinzipien, die sie anwenden, funktionieren nämlich oftmals nicht nur dann, wenn man viel Geld bewegt, sondern können auch bei dir als Privatanleger greifen – und dir dabei helfen, ebenfalls erfolgreicher zu werden.

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