Wien (OTS) - Eine aktuelle Studie der imh GmbH zeigt, dass österreichische Unter­nehmen 2020 und 2021 bei der beruflichen Weiterbildung so wenig investieren, wie seit Jahren nicht mehr. Neue Lernformate setzen sich endgültig durch: ¾ aller Beschäftigten nahmen an Online-Weiterbildungen teil und planen weitere. Neu: Mehr als ⅓ würde gerne 50 % oder mehr im Home-Office arbeiten. Nur jeder Zwanzigste möchte ausschließlich zu Hause arbeiten.

Anfang 2021 hat der Konferenz- und Seminaranbieter imh 304 Personen um die Bewertung ihres Bildungsbudgets gebeten. Die Erkenntnisse: Bildungsbudgets sind rückläufig. Der imh Weiterbildungsindex (WEBI), ein Index, der den Stellenwert von beruflicher Weiterbildung in Unternehmen misst, erreicht mit 45,2 (von 120 möglichen Punkten) den niedrigsten Wert seit Erhebungsbeginn. 2020 war der Wert mit 53,0 auf dem zweitniedrigsten Stand. Und: Digitale Weiterbildungsformate haben sich in den Krisenjahren 2020 und 2021 endgültig durchgesetzt. ¾ aller Befragten haben an Online-Schulungen teilgenommen. Fast alle Arbeitnehmer möchten eine Kombination der Arbeitsorte. Nur knapp über 5 % möchten ausschließlich im Home-Office arbeiten, das ist nur jeder Zwanzigste.

Entgegen allen Beteuerungen: Sinkende Weiterbildungsbudgets in
der Krise

Vor der Corona-Krise, bis 2019, war die Bereitschaft der Unternehmen in Bildungsmaßnahmen zu investieren, noch sehr hoch. 2020 hat sich die Lage verschärft, und für 2021 schaut es für Beschäftigte noch schlechter aus. Die Investitionen in Weiterbildung sinken, trotz gegenteiliger Beteuerungen. 61,9 % der Befragten erwarten heuer ein gleichbleibendes Bildungsbudget, im Gegensatz zu noch 65,9 % im letzten Jahr, und nur 9 % (gegenüber 12,3 % im Vorjahr) rechnen mit mehr Geld. Außerdem rechnen nun deutlich mehr Personen mit einem sinkenden Weiterbildungsbudget (12 % vs. 8,3 %).

Online-Formate haben sich etabliert

Kurze, wiederkehrende Online-Updates sind mit Abstand die beliebteste Weiterbildungs­form in der Krise: 66,4 % bevorzugen dieses Format. Nur 31,3 % nehmen am liebsten ganztägige Onlineveranstaltungen in Anspruch. Immerhin noch fast ein Viertel, nämlich 23,7 %, bevorzugen trotz aller Einschränkungen die ganztägigen Präsenzveranstaltungen.

Die Zukunft der Weiterbildung bringt die Kombination von klassischen bzw. analogen Weiterbildungsformen, mit einem eindeutigen Trend zu Online: nur 5,7 % (vs 12,4 % im letzten Jahr) sehen auch noch in 5 Jahren ausschließlich klassische bzw. analoge Formate; jedoch 7,7 % (vs. 4,7 %) ausschließlich online bzw. digitale Formate. 81,6 % setzen auf die Kombination der beiden Formen.

Home-Office sehr beliebt, aber jeder Achte will nur im Büro arbeiten

Wenn es nach den Mitarbeitern und Führungskräften geht, dann wird das Home-Office als Arbeitsort bleiben. Jedoch ist es nur für jeden Zwanzigsten (5,2 %) interessant, ausschließlich von zu Hause aus zu arbeiten. Die klare Mehrheit (54 %) wünscht sich eine Kombination der Arbeitsorte mit einem Heimarbeitsanteil von 50 % oder mehr. Immerhin fast jeder Achte (12 %) kann sich das Home-Office gar nicht vorstellen und möchte nur im Büro arbeiten.

Der imh Weiterbildungsindex (WEBI)

Der imh Weiterbildungsindex (WEBI) misst jährlich die Bedeutung von beruflicher Aus- und Weiterbildung in Unternehmen. Befragt werden Vorstände, Geschäftsführer, Abteilungsleiter und Mitarbeiter aus österreichischen Unternehmen aller Branchen. Der imh Weiterbildungsindex (WEBI) 2021 hat den Wert 45,2 von 120 möglichen Punkten. Im Jahr 2020 betrug der Wert 53,0 Punkte nach 56,0 im Jahr 2019 (zum Vergleich: 2015 war der Wert bei 59,0). Die Bewertungskriterien sind der Stellenwert von Weiterbildung, die Anzahl der geplanten Veranstaltungsbesuche und die Veränderung des Bildungsbudgets. Jedes Jahr werden Zusatzfragen gestellt: Heuer zu praktischen Erfahrungen mit und Erwartungen an digitale Lernformen, insbesondere Online-Trainings. Ein weiteres Thema: Home-Office.

Die gesamten Befragungsergebnisse finden Sie unter www.imh.at/weiterbildungsindex