Stabiles Kerngeschäft mildert Effekt der Abschreibungen von 127 Millionen Euro auf russische Anleihen – Rückgang des Ergebnisses vor Steuern um 22 Prozent auf 169 Millionen Euro


  • Verrechnete Prämien um 3,8 Prozent auf 3.436,0 Millionen
    Euro gestiegen

  • Versicherungstechnisches Ergebnis um 7,6 Prozent auf 119,5 Millionen Euro verbessert

  • Combined Ratio durch Großschäden und Unwetter von 92,6 auf 95,0 Prozent erhöht

  • Abschreibungen reduzierten Kapitalanlageergebnis um 31 Prozent
    auf 211 Millionen Euro

  • Solvency II Quote bei starken 234 Prozent

  • Ausblick: Solides Kerngeschäft, keine Prognose zur
    Entwicklung der Kapitalmärkte


Die UNIQA Insurance Group AG (UNIQA) hat in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2022 ein Ergebnis vor Steuern von 169 Millionen Euro erwirtschaftet. Die verrechneten Prämien sind im ersten Halbjahr 2022 um 3,8 Prozent gewachsen. Alle Sparten haben zu dieser Steigerung beigetragen: Die Schaden- und Unfallversicherung hat um 4,4 Prozent, die Krankenversicherung um 3,8 Prozent und die Lebensversicherung um 2,5 Prozent zugelegt. „Angesichts der bereits im Juli kommunizierten Abschreibung von 127 Millionen Euro auf russische Anleihen und hoher Belastungen aus Großschäden und Naturkatastrophen ist das Ergebnis des ersten Halbjahres solide“, so Andreas Brandstetter, CEO UNIQA Insurance Group.

Die Combined Ratio ist von sehr starken 92,6 Prozent im ersten Halbjahr 2021 auf 95,0 Prozent gestiegen. Dafür waren einerseits höhere Belastungen durch Großschäden und aus Naturkatastrophen und andererseits inflationsbedingte Teuerungen bei Reparaturleistungen verantwortlich, beides primär bei der österreichischen Tochtergesellschaft. Gleichzeitig konnte UNIQA die Gesamtkostenquote weiter leicht von 26,9 Prozent auf 26,8 Prozent verbessern. „Der Blick auf das komplexe erste Halbjahr 2022 zeigt, dass wir trotz starken Gegenwinds mit unserem Strategieprogramm ‚UNIQA 3.0 – Seeding the Future‘ weiterhin auf Kurs liegen. Primär deswegen, weil wir bereits im Jahr 2020 frühzeitig eine Reihe an strategischen Initiativen eingeleitet haben, von denen sich – angesichts der aktuellen Inflation – insbesondere die kostendämpfenden Maßnahmen bezahlt machen“, ergänzt Brandstetter.

Die Konzernkennzahlen 1 – 6/2022 im Detail

Die verrechneten Prämien der UNIQA Group inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung stiegen im 1. Halbjahr 2022 um 3,8 Prozent auf 3.436,0 Millionen Euro (1 – 6/2021:
3.310,0 Millionen Euro). Während die laufenden Prämien mit 3.349,3 Millionen Euro um 3,4 Prozent wuchsen (1 – 6/2021: 3.239,2 Millionen Euro), erhöhten sich die Einmalerlagsprämien in der Lebensversicherung um 22,4 Prozent auf 86,7 Millionen Euro (1 – 6/2021: 70,8 Millionen Euro). Die abgegrenzten Prämien einschließlich der Nettosparanteile der Prämien aus der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung – diese betrugen 174,7 Millionen Euro (1 – 6/2021: 160,1 Millionen Euro) – stiegen im 1. Halbjahr 2022 um 4,5 Prozent auf 3.116,4 Millionen Euro (1 – 6/2021: 2.983,2 Millionen Euro). Die abgegrenzten Prämien im Eigenbehalt (nach IFRS) erhöhten sich um 4,2 Prozent auf 2.941,8 Millionen Euro (1 – 6/2021:
2.823,1 Millionen Euro).

Die verrechneten Prämien in der Schaden- und Unfallversicherung wuchsen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 um 4,4 Prozent auf 1.960,0 Millionen Euro (1 – 6/2021: 1.877,4 Millionen Euro). In der Krankenversicherung stiegen die verrechneten Prämien im Berichtszeitraum um 3,8 Prozent auf 638,3 Millionen Euro (1 – 6/2021:
615,2 Millionen Euro). In der Lebensversicherung erhöhten sich die verrechneten Prämien inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 insgesamt um 2,5 Prozent auf 837,6 Millionen Euro (1 – 6/2021: 817,5 Millionen Euro). Das Einmalerlagsvolumen nahm im 1. Halbjahr 2022 um 22,4 Prozent auf 86,7 Millionen Euro zu (1 – 6/2021:
70,8 Millionen Euro).

Der Gesamtbetrag der Versicherungsleistungen im Eigenbehalt der UNIQA Group erhöhte sich im 1. Halbjahr 2022 weniger stark als das Wachstum der abgegrenzten Prämien um 3,7 Prozent auf 2.125,3 Millionen Euro (1 – 6/2021: 2.050,3 Millionen Euro). Die Schadenquote nach Rückversicherung stieg daher in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 leicht auf 63,0 Prozent (1 – 6/2021: 62,2 Prozent). Die Combined Ratio nach Rückversicherung erhöhte sich auf 95,0 Prozent (1 – 6/2021: 92,6 Prozent).

Die gesamten Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb abzüglich der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen stiegen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 um 4,0 Prozent auf 834,3 Millionen Euro (1 – 6/2021: 802,5 Millionen Euro). Dabei erhöhten sich die Aufwendungen für den Versicherungsabschluss um 14,6 Prozent auf 568,0 Millionen Euro (1 – 6/2021: 495,8 Millionen Euro). Die erhaltenen Rückversicherungsprovisionen in Höhe von 12,2 Millionen Euro (1 – 6/2021: 11,0 Millionen Euro) wurden von den Abschlussaufwendungen bereits abgezogen. Die sonstigen Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (Verwaltungskosten) sanken im 1. Halbjahr 2022 aufgrund der erfolgreichen Kostensenkungsmaßnahmen um 13,2 Prozent auf 266,3 Millionen Euro (1 – 6/2021: 306,7 Millionen Euro). Darin enthalten sind Kosten im Rahmen des Innovations- und Investitionsprogramms in Höhe von rund 19 Millionen Euro (1 – 6/2021:
rund 24 Millionen Euro).

Die Gesamtkostenquote – das Verhältnis der gesamten Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb zu den abgegrenzten Prämien einschließlich der Nettosparanteile der Prämien aus der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung – reduzierte sich unter Einbeziehung der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen leicht auf 26,8 Prozent (1 – 6/2021: 26,9 Prozent).

Der Kapitalanlagebestand der UNIQA Group (einschließlich als Finanzinvestition gehaltener Immobilien, nach der Equity-Methode bilanzierter Finanzanlagen und sonstiger Kapitalanlagen) reduzierte sich zum 30. Juni 2022 gegenüber dem letzten Bilanzstichtag aufgrund der gesunkenen Bewertung von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten im Zusammenhang mit gestiegenen Renditen auf 18.927,7 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 21.785,0 Millionen Euro).

Das Kapitalanlageergebnis sank im 1. Halbjahr 2022 um 31,2 Prozent auf 211,2 Millionen Euro (1 – 6/2021: 307,2 Millionen Euro). Insbesondere die Wertminderung russischer Anleihen in Höhe von 127 Millionen Euro sowie weitere Wertminderungen auf die Beteiligung an der RBI von 28 Millionen Euro belasteten es im 1. Halbjahr 2022. Im Gegensatz dazu wirkten sich realisierte Gewinne im Bereich Aktien und Aktienfonds in Höhe von rund 63 Millionen Euro und realisierte Gewinne aus der Veräußerung von Immobilien in Höhe von rund 36 Millionen Euro positiv auf das Kapitalanlageergebnis im 1. Halbjahr 2022 aus. Aufgrund der Bilanzierung der 15,3-prozentigen Beteiligung am Baukonzern STRABAG SE nach der Equity-Methode entstand im 1. Halbjahr 2022 ein positiver Ergebnisbeitrag in Höhe von 34,1 Millionen Euro (1 – 6/2021: 12,4 Millionen Euro).

Das versicherungstechnische Ergebnis der UNIQA Group erhöhte sich im 1. Halbjahr 2022 vorwiegend aufgrund der verbesserten Ergebnisse in der Kranken- und Lebensversicherung um 7,6 Prozent auf 119,5 Millionen Euro (1 – 6/2021: 111,1 Millionen Euro). Das operative Ergebnis sank allerdings aufgrund des schwächeren Kapitalanlageergebnisses um 21,9 Prozent auf 216,4 Millionen Euro (1 – 6/2021: 277,0 Millionen Euro). Das Ergebnis vor Steuern der UNIQA Group sank dementsprechend um 21,5 Prozent auf 169,4 Millionen Euro (1 – 6/2021: 215,7 Millionen Euro).

Das Konzernergebnis (den Aktionär:innen der UNIQA Insurance Group AG zurechenbarer Anteil des Periodenergebnisses) reduzierte sich um 11,8 Prozent auf 150,6 Millionen Euro (1 – 6/2021: 170,7 Millionen Euro). Das Ergebnis je Aktie lag bei 0,49 Euro (1 – 6/2021: 0,56 Euro).

Das den Anteilseigner:innen der UNIQA Insurance Group AG zurechenbare Eigenkapital verringerte sich per 30. Juni 2022 auf 1.969,6 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 3.303,6 Millionen Euro). Hauptgründe für diese Entwicklung waren die gesunkene Bewertung von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten aufgrund der gestiegenen Renditen und die Dividendenauszahlung für das Geschäftsjahr 2021.

Die Solvency II Quote belief sich zum 30. Juni 2022 auf rund 234 Prozent (31. Dezember 2021: 196 Prozent).

Der durchschnittliche Stand an Mitarbeiter:innen der UNIQA Group sank in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 auf 14.273 (1 – 6/2021: 14.748).

Ausblick

UNIQA rechnet mit steigenden Prämieneinnahmen und einer soliden Entwicklung des versicherungstechnischen Kerngeschäfts im heurigen Jahr. Aktuell ist jedoch eine solide Einschätzung der Kapitalmarktentwicklung und damit eine stabile Prognose zum Kapitalanlageergebnis nicht möglich. Unverändert gibt UNIQA daher keine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr.

Vorbehalt bei Zukunftsaussagen

Diese Mitteilung enthält Aussagen, die sich auf die zukünftige Entwicklung von UNIQA beziehen. Diese Aussagen stellen Einschätzungen dar, die auf Basis aller uns zum aktuellen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen wurden. Sollten die zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den zurzeit erwarteten Ergebnissen abweichen. Eine Gewähr kann für diese Angaben daher nicht übernommen werden.

UNIQA Group

Die UNIQA Group ist eine der führenden Versicherungsgesellschaften in ihren Kernmärkten Österreich und Zentral- und Osteuropa (CEE). Rund 22.400 Mitarbeiter:innen und exklusive Vertriebspartner:innen betreuen in 18 Ländern knapp 16 Millionen Kund:innen. In Österreich ist UNIQA mit einem Marktanteil von rund 21 Prozent die zweitgrößte Versicherungsgruppe. In der Wachstumsregion CEE ist UNIQA in 15 Märkten zu Hause: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Montenegro, Nordmazedonien, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Tschechien, Ukraine und Ungarn. Darüber hinaus zählen auch Versicherungen in der Schweiz und Liechtenstein zur UNIQA Group.