UniCredit konkretisiert angeblich ihren Plan, das Auslandsgeschäft - darunter ihre Töchter in Deutschland und Österreich - in eine deutsche Holding einzubringen. Das Projekt zur Gründung einer Holding für die ausländischen Töchter soll im Rahmen der Präsentation des neuen Entwicklungsplans in London am 3. Dezember vorgestellt werden, so die Mailänder Wirtschaftszeitung "Sole 24 Ore" am Freitag.

Die Bank-Austria-Mutter habe bereits informelle Kontakte zu verschiedenen Behörden, darunter der Europäischen Zentralbank (EZB), für die Umsetzung des Projekts aufgenommen, berichtete das Blatt. Außerdem habe UniCredit Advisors beauftragt, die der Bank bei der Umsetzung ihrer Pläne helfen können.

Das Auslandsgeschäft soll in eine Holding mit Sitz in Deutschland eingebracht werden. Unter dem Dach der neuen Holding würden UniCredit-Töchter aus 13 Ländern, darunter Österreich, zusammengefasst werden. In ihr sollten die Bank Austria, die HypoVereinsbank sowie die Töchter in Osteuropa und in der Türkei gebündelt werden. UniCredit kommentierte den Bericht der Mailänder Wirtschaftszeitung nicht.

Die neue Holding könnte sich dann getrennt von der Mutter refinanzieren. Das Kalkül: Eine deutsche Bank müsste an den Kapitalmärkten niedrigere Zinsen zahlen als eine italienische, die unter der politischen Instabilität des Landes, der schwachen Konjunktur und einem Berg an faulen Krediten leidet.

UniCredit-Chef Jean-Pierre Mustier arbeitet gerade an der neuen Strategie für die italienische Großbank, die am 3. Dezember vorgestellt werden soll. Nach einschneidenden Kostensenkungen in den vergangenen Jahren will er wieder auf Wachstumskurs gehen. Im Mai hatte der Franzose bereits angekündigt, die Bank weniger abhängig vom italienischen Markt zu machen.

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