Als erstes: Überblick verschaffen

 

Bevor die persönliche Lage überhaupt eingeschätzt werden kann, ist ein genauer Überblick erforderlich. Das bedeutet: welche Schulden existieren wo und wie hoch sind diese? Gibt es bereits eine Zwangsvollstreckung oder liegen Pfändungen auf dem Konto vor? Dann ist nämlich schnell die Existenz in Gefahr und sofortiges Handeln ist gefragt.

 

Eine derartige Schuldenfalle bedroht oftmals das eigene Konto. Viele Banken kündigen ihren Kunden die Geschäftsbeziehung, wenn ständige Zwangsvollstreckungen oder Kontopfändungen folgen. Kommt dann noch ein negativer Schufa-Eintrag dazu, findet sich auch so schnell keine neue Bank. Hier hilft nur noch ein Guthabenkonto, das nicht überzogen werden kann, wenig kostet und mit dem trotzdem Barverfügungen möglich sind. Auf dem Portal guthabenkonto.net gibt es weitere wichtige Hinweise, wenn die Kontoeröffnung abgelehnt wird. So muss beispielsweise auch auf die Wandlung in ein Pfändungsschutzkonto geachtet werden.

 

Vergleiche mit den Gläubigern finden

 

Die Privatinsolvenz wird auch als Verbraucherinsolvenzverfahren bezeichnet. Sie scheint für viele Schuldner der richtige Ausweg, weil nach 6 Jahren Gewissheit und vor allem Schuldenfreiheit herrscht. Wer sich an die Regeln hält, arbeiten geht, wichtige Termine wahrnimmt und die Vermögensverhältnisse komplett offen legt, bekommt die Restschuldbefreiung zugesprochen. Ganz wichtig: es dürfen keine neuen Schulden gemacht werden. 

 

Bevor allerdings der nächste Schritt im Insolvenzantrag mündet, sollten alle anderen Wege geprüft werden. Zunächst stehen Verhandlungen mit den einzelnen Gläubigern an. Nach dem umfassenden Überblick ist genau klar, welche Gläubiger es gibt und in welcher Mahnstufe sich die Forderung schon befindet. Jetzt folgt der persönliche Kontakt mit einem Vergleichsangebot. Bestenfalls lässt sich ein Teil der Forderung in nächster Zeit begleichen. Manche Gläubiger verzichten dann auf den Rest, wenn die Insolvenz als andere Alternative aufgezeigt wird. Dann besteht nämlich die Gefahr, dass sie gar nichts mehr bekommen. Die Vergleiche funktionieren allerdings nur, wenn die Schulden noch nicht so hoch sind.

 

Lebensumstände berücksichtigen

 

Vor allem junge Menschen sollten sich die Privatinsolvenz genauer überlegen. Schließlich befinden sie sich meist in der Ausbildung oder stehen vielleicht kurz vor ihrem Abschluss. Das bedeutet, die persönlichen Umstände ändern sich in den kommenden Jahren. Ein besserer Verdienst kann schon helfen, den Schuldenberg schneller abzubauen. Außerdem kann eine Privatinsolvenz so manche Wege versperren. Die persönliche Situation wird nämlich öffentlich gemacht in einem Register, sodass auch Vermieter, Banken oder potenzielle Arbeitgeber darüber informiert werden können.

 

Die Insolvenz lohnt sich also nicht, wenn die damit verbundenen Auflagen nicht erfüllt werden können. Außerdem sind mit Verfahrenskosten in Höhe von ca. 2.000 Euro zu rechnen. Steht bald ein höheres Einkommen vor der Tür, wird dieses auch in den folgenden sechs Jahren gepfändet. Deshalb ist genauer zu überlegen, ob diese drastische Maßnahme wirklich sein muss

 

Wann lohnt sich eine Privatinsolvenz?

 

Verbessert sich die persönliche Lage auch in den kommenden Jahren nicht oder ist die Budgetplanung ohnehin schwierig, kann über ein solches Verfahren nachgedacht werden. Schließlich bringt es Ordnung in die Unterlagen und mehr Sicherheit. Dafür müssen aber amtliche Briefe sofort gelesen und beantwortet werden. Zudem darf keine Mahnung mehr verschwinden und missachtet werden. Gerade bei besonders hohen Schulden oder bei sehr vielen Gläubigern ist Hilfe von einer Schuldnerberatung notwendig. Hier lässt sich auch die Frage nach der Insolvenz besser beantworten, wobei Privatpersonen generell keiner Pflicht unterliegen. Unternehmer bekommen aufgrund der aktuellen Lage auch etwas mehr Zeit eingeräumt und profitieren unter bestimmten Bedingungen von einer Aussetzung der Insolvenzantragspflicht.

 

Alternativen: Haushaltsbuch und Guthabenkonto

 

Ein wichtiger Punkt in solch einer kritischen Lage ist, keine neuen Schulden mehr zu machen. Wer sich also gegen eine Insolvenz entscheidet, muss eine genaue Budgetplanung vornehmen. Das funktioniert am besten über ein Haushaltsbuch. Hier ist schnell er erkennen, welchen Kosten wirklich notwendig sind und welche Sparpotenzial haben. Zudem muss das Einkommen gesteigert werden, vielleicht durch Überstunden oder einen Nebenjob. Miete, Heizung und Nebenkosten sind die wichtigsten Kostenpunkte in der Planung. Anschließend folgen Lebensmittel und notwendige Kleidung. Weitere Ausgaben sind genauer zu hinterfragen.

 

Alte Schulden sollten nicht unbedingt mit neuen Schulden getilgt werden. Der Weg in den Dispokredit ist also nicht empfehlenswert. Vielmehr hilft ein Guthabenkonto weiter, das ohne negativen Bereich auskommt. Sparpotenzial gibt es oft beim Versicherungsschutz. Manche Tarife können hier durch günstigere ersetzt werden. Das Gleiche gilt beim Handyvertrag. Hier hilft manchmal schon eine Prepaidkarte, um monatlich einige Kosten zu senken.  Weitere Möglichkeiten sind:

 

 

  • Abos kündigen
  • Einkaufsliste schreiben
  • Sparangebote berücksichtigen
  • eventuell ein Auto abstoßen
  • Verzicht auf Luxusgüter

 

Ein hilfreicher Tipp ist auch, die Fixkosten direkt nach dem Gehaltseingang abbuchen zu lassen. So ist gleich sichtbar, welcher Betrag für den kommenden Monat zur Verfügung steht.