US-Präsident Donald Trump ist beeindruckt von den günstigen Konditionen für den deutschen Staat bei der Versorgung mit frischem Geld. Dem Bund war es erstmals gelungen, mit der Versteigerung einer dreißigjährigen Anleihe unter dem Strich Geld zu verdienen. Mit Blick auf Deutschland sagte Trump am Mittwoch im Weißen Haus: "Sie leihen sich Geld, und sie werden dann tatsächlich dafür bezahlt, dass sie sich Geld leihen."

Trump erneuerte daher seine Forderung an die US-Notenbank, den Leitzins zu senken. Die Federal Reserve (Fed) habe die Zinsen "zu schnell, zu wild" erhöht, klagte er vor Journalisten. Eine Zinssenkung würde die US-Wirtschaft extrem beflügeln, so Trump.

Die Auktion der Bundesanleihe erbrachte eine durchschnittliche Rendite von minus 0,11 Prozent, wie zuvor die Bundesbank in Frankfurt mitteilte. Eine negative Rendite bedeutet, dass der Bund über die Laufzeit einen kleinen Einnahmeüberschuss erzielt - obwohl er Kreditnehmer ist.

Negative Renditen für Bundeswertpapiere sind nichts Neues. Am Anleihemarkt, wo bereits emittierte Wertpapiere gehandelt werden, sind die Effektivzinsen für deutsche Anleihen über alle Laufzeiten hinweg negativ. Das Phänomen ist Folge einer extrem hohen Nachfrage nach sicheren Wertpapieren, zu denen Anleihen des Bundes gehören. Die hohe Nachfrage erklärt sich unter anderem mit der schwächelnden Weltwirtschaft, politischen Risiken wie dem US-chinesischen Handelsstreit oder der lockeren Geldpolitik vieler Zentralbanken./jbz/DP/he

AXC0294 2019-08-21/20:15

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