In der Praxis

Der Kernbereich der Geschäftstätigkeit besteht aus der Produktion und Lieferung von sogenannten VST-Bauelementen, beispielsweise Decken und Wände - also alle tragenden Elemente eines Bauwerkes - sowie aus den dazugehörigen Planungs- und Montageleistungen. Damit lässt sich vom Einfamilienhaus (wenn vielfach reproduziert) über Wohnhäuser bis hin zu Hotels bauen. Etwa das größte Hotelprojekt Skandinaviens, das Clarion Sign in Stockholm mit 558 Zimmern - Fotos hier. Summa summarum gelten 50 Stockwerke als technisch/wirtschaftliche Grenze.

Das entwickelte und patentierte Verbundschalungssystem ist eine Mantelbeton-Massivbauweise, deren formgebende Schalung aus 24 mm dicken zementgebundenen Flachpressplatten besteht (Zementspanplatten, die zu 70% aus FSC-zertifiziertem Holz bestehen, die in einer 1000 Tonnen-Presse gepresst werden, nachhaltiger als herkömmlicher Stahlbetonbau - Und: um Schrauben in die Wand zu bekommen, reicht ein Akkuschrauber, Hilti ist nicht notwendig). In diese Schalungselemente können Elektrik-, Wasser- Heizungssyteme etc. bereits eingebaut werden. Aufgestellt werden diese Elemente dann erst auf der Baustelle und dort mit Beton ausgegossen. Das bringt in einem ersten Schritt eine deutliche Transportkostenreduktion gegenüber herkömmlichen Massivbauwänden (die Gewichtsersparnis liegt in der Regel bei 60 Prozent plus - entsprechend positiv wirkt sich das auf die Ökobilanz aus). Die Kostenersparnis setzt sich auf der Baustelle fort, da Tätigkeiten wie Installationseinbau etc. entfallen. Was wiederum den Baubetreibern in die Hände spielt, die ohnehin unter einem Facharbeitermangel am Bau jammern - auch die Zeitkomponente ist mit VST Elementen deutlich geringer, als etwa im Ziegelbau.

Und durch das Ausgießen der Elemente vor Ort ist ein ritzenloses Verarbeiten garantiert ... wodurch keine Wärme mehr aus der Immobilie entweichen kann. Womit VST-Gebäude grundsätzlich Passivhaus-zertifiziert sind, wenn die entsprechende Weiterverarbeitung erfolgt. Dass das immer öfter der Fall sein wird, dabei setzt VST nicht zuletzt auf die EU. Denn am 1.1.2021 tritt die nächste EU-Richtlinie in Kraft. Künftig dürfen nur noch Niedrigstenergiehäuser gebaut werden.

„Die Entwicklung Richtung Vorfertigung und Green Buildung spielt uns in die Hände”, heißt es da von den Vorständen. Modell könnte hier der schwedische Wohnungsmarkt sein. In Stockholm hat sich VST - zumeist gemeinsam mit dem skandinavischen Baukonzern Skanska - eine führende Position im Wohnungsbau gesichert. Es werden auch rund die Hälfte der erzeugten Wandelemente in diesen Markt geliefert. Warum dort der Erfolg so groß ist? Das erklären die Vorstände mit der unterschiedlichen Herangehensweise an Bauaufträge z.B. im Vergleich zu Österreich. Während hierzulande vor allem auf die reinen Baukosten geschaut wird, werden in Schweden die Lebenszeitkosten eines Projekts verglichen. Heißt inklusive Instandhaltungs- etc. Kosten. Und da spielen die Energiekosten dann einen wichtigen Faktor: „Dadurch kommen wir sehr oft zum Zug.”

Zur Strategie

Kapazitäten hat VST bereits doppelt so viele aufgebaut, wie zuletzt verarbeitet und verkauft werden konnte. Hauptaugenmerk gilt also derzeit dem Vertriebsaufbau in neuen Märkten.

Mehr zu VST gibt’s hier