Die Zahlen für das erste Quartal 2025 sind da und enthüllen für Torm eine neue Realität im Produktentankermarkt. Während die Reederei von einer soliden Leistung spricht, spiegelt der deutliche Gewinnrückgang das erheblich veränderte Frachtratenumfeld im Vergleich zum Vorjahr wider. Wie tiefgreifend sind die Anpassungen an die rauer gewordene See?

Alarmierende Zahlen: Torms Q1-Bilanz unter der Lupe

Torm meldete für das erste Quartal 2025 einen Nettogewinn von 62,9 Millionen US-Dollar – ein scharfer Kontrast zu den 209,2 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Die Zeitcharter-Äquivalente (TCE), ein wichtiger Maßstab für die Ertragskraft in der Schifffahrt, sanken von 330,7 Millionen auf 214,0 Millionen US-Dollar. Ebenso gab das bereinigte EBITDA von 267,2 Millionen auf 137,7 Millionen US-Dollar nach. Trotz dieses Rückgangs im Jahresvergleich lagen die Frachtraten laut Unternehmensangaben auf dem Niveau des vierten Quartals 2024.

Der Gewinn pro Aktie (EPS) für das erste Quartal lag bei 0,64 US-Dollar, was einer negativen Überraschung von 3,12% gegenüber den Konsensschätzungen entspricht. Die Umsätze von 218,7 Millionen US-Dollar übertrafen jedoch die Erwartungen um 3,26%. Für die Aktionäre wurde eine Zwischendividende von 0,40 US-Dollar pro Aktie angekündigt, was einer Gesamtausschüttung von voraussichtlich 39,1 Millionen US-Dollar oder 62% des Nettogewinns entspricht.

Flottenstrategie und Ratensicherung: Ein Drahtseilakt

Im ersten Quartal stieß die Reederei drei MR-Tanker (Baujahr 2005) ab. Nach Quartalsende folgte der Verkauf eines LR2-Tankers aus dem Baujahr 2008. Diese Anpassungen sind Teil der Navigation durch die veränderten Marktbedingungen.

Mit Blick auf das zweite Quartal 2025 waren zum 5. Mai bereits 57% der Ertragstage zu einer durchschnittlichen Rate von 28.026 US-Dollar pro Tag fixiert. Die Abdeckung im Detail:

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  • LR2-Tanker: 64% zu 36.831 USD/Tag
  • LR1-Tanker: 46% zu 29.714 USD/Tag
  • MR-Tanker: 57% zu 24.150 USD/Tag

Für das Gesamtjahr 2025 sind derzeit 43% der Ertragstage zu einer Durchschnittsrate von 27.829 US-Dollar pro Tag gesichert. Doch wie sensibel reagiert das Ergebnis auf Ratenschwankungen? Eine Veränderung der Frachtraten um 1.000 US-Dollar pro Tag würde das EBITDA angesichts der verbleibenden 18.454 offenen Ertragstage im Jahr 2025 um etwa 18 Millionen US-Dollar beeinflussen.

Marktausblick: Zwischen geopolitischen Beben und neuen Handelsrouten

Torm hat seine Prognose für das Gesamtjahr 2025 präzisiert. Die TCE-Einnahmen werden nun zwischen 700 und 900 Millionen US-Dollar erwartet, das EBITDA zwischen 400 und 600 Millionen US-Dollar – basierend auf der aktuellen Flottengröße. Zum Vergleich: 2024 lagen die TCE-Einnahmen bei 1.135 Millionen und das EBITDA bei 851 Millionen US-Dollar.

Diverse Marktfaktoren üben weiterhin Druck auf die Branche aus. Die geopolitische Unsicherheit bleibt ein bestimmendes Thema. Zwar erholten sich die Tonnenmeilen im Produktentankerverkehr ab März 2025 von einem anfänglichen Einbruch auf Routen, die von der Krise im Roten Meer betroffen sind. Eine mögliche Wiedereröffnung des Roten Meeres könnte die Handelsströme zwischen dem Nahen Osten und Europa normalisieren.

Ferner könnte eine Lockerung der Russland-Sanktionen zu kürzeren Handelsdistanzen führen und zuvor sanktionierte Schiffe zurück auf den Markt bringen, wenngleich dies teilweise durch die Verschrottung älterer Tonnage kompensiert werden könnte. Die Schließung von drei europäischen Raffinerien im Jahr 2025 dürfte die Produktion von Diesel und Kerosin um insgesamt 140.000 Barrel pro Tag reduzieren und potenziell die Importnachfrage erhöhen. Das Orderbuch für Produktentanker ist zwar gewachsen, wird aber durch eine alternde Flotte und spezifische Segmententwicklungen, wie ein hohes LR2-Orderbuch bei gleichzeitig niedrigen Aframax-Bestellungen, relativiert.

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