Bei Tilray (WKN:A2JQSC) und CannTrust Holdings (WKN:A2DWH4) gibt es gute und schlechte News. Zuerst einmal die schlechte Nachricht: Beide kanadischen Cannabis-Aktien haben in den vergangenen Wochen an Wert verloren. Jetzt die gute Nachricht: Derzeit stehen beide Aktien noch immer weit über Jahresanfang.

Tilray war dabei bei weitem der größere Gewinner. Doch welche dieser beiden Cannabis-Aktien ist derzeit die bessere Wahl? Vergleichen wir doch einmal Tilray und CannTrust direkt miteinander.

Was für Tilray spricht

Tilrays CEO, Brendan Kennedy, sagte vor kurzem, dass es in der Cannabis-Branche gleich mehrere Unternehmen geben wird, die einen Wert von 100 Milliarden USD haben. Und er denkt, dass Tilray dazugehören wird. Sollte Tilray auch nur annähernd Kennedys Prognose erfüllen, dann ist die Aktie derzeit eine gute Wahl.

Kanadas Öffnung des Markts für Cannabis zum Freizeitgebrauch ist schon mal ein Anfang. Tilray sollte bis Ende dieses Jahres über eine Anbaufläche von 912.000 Quadratfuß verfügen, davon etwa drei Viertel in Kanada. Das Unternehmen hat auch ausreichend Platz für zukünftige Expansionen. Mein Kollege Sean Williams prognostiziert, dass Tilray bis zum Jahr 2020 in Sachen Gesamtproduktionskapazität Platz vier unter den Cannabis-Anbauern einnehmen wird. Ich vermute mal, dass Seans recht haben wird.

Während die Kapazität im Mittelpunkt steht, spricht für Tilray auf dem kanadischen Markt ein weiterer Faktor: Lieferverträge mit kanadischen Provinzen und Territorien. Auch in dieser Hinsicht ist das Unternehmen gut aufgestellt. Tilray hat Lieferverträge mit acht kanadischen Provinzen und Territorien.

Zudem ist man auf dem kanadischen Markt für medizinisch verwendetes Marihuana tätig. Tilray ist auch da ein wichtiger Akteur. Das Unternehmen hat Anfang des Jahres einen Vertrag mit Sandoz Canada, einer Tochtergesellschaft von Novartis, abgeschlossen. Man wird gemeinsam Cannabisprodukte entwickeln und vermarkten.

Kennedys Vision bleibt natürlich nur Vision, wenn das Unternehmen alleine in Kanada tätig bleibt. Das passiert aber nicht. Denn das Unternehmen ist in Deutschland stark vertreten und ist derzeit der einzige Hersteller, der sowohl Cannabisblüten als auch Cannabisöle zu uns liefern darf. Tilray ist auch gut ausgerichtet, um vom Wachstum der Märkte für medizinisch verwendetes Cannabis in anderen Regionen der Welt zu profitieren, insbesondere in Australien, Großbritannien und Lateinamerika.

Was für CannTrust spricht

CannTrust Holdings ist von einer Marktkapitalisierung von 100 Milliarden USD viel weiter entfernt als Tilray. Aber das muss für das Unternehmen gar kein Nachteil sein.

Obwohl CannTrust in Bezug auf die Marktkapitalisierung kleiner als Tilray ist, schneidet es bei der Produktionskapazität sehr gut ab. Das Unternehmen eröffnete am 26. Juni 2018 seine 450.000 Quadratfuß große Niagara Perpetual Harvest Facility. CannTrust wird auch weitere 600.000 Quadratfuß an Fläche hinzubekommen, die bereits vollständig finanziert ist. Nach Abschluss des Projekts rechnet das Unternehmen mit einer jährlichen Produktionskapazität von über 100.000 Kilogramm.

CannTrust hat ebenfalls Lieferverträge für den kanadischen Markt für Cannabis zum Freizeitgebrauch mit neun Provinzen abgeschlossen. Zuletzt wurden Geschäfte mit den östlichen Provinzen Nova Scotia, New Brunswick, Prince Edward Island, Newfoundland und Labrador abgeschlossen.

Das Unternehmen kooperierte mit Kindred, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Breakthru Beverage Group, um Cannabisprodukte für den kanadischen Markt zu vermarkten. Die Breakthru Beverage Group ist in den USA ein führender Großhändler für alkoholische Getränke. In Kanada gilt man als größter Vertrieb für alkoholische Getränke.

CannTrust hat den deutschen Markt für medizinisches Marihuana noch nicht in Angriff genommen, ist aber derzeit der einzige Cannabisproduzent, der nach Dänemark exportieren darf. Das Unternehmen hat auch bereits Cannabis zur medizinischen Verwendung nach Australien exportiert. CannTrust hält dazu Patente für Brewbudz, ein portionierter Aufguss, der Kaffee mit Cannabis kombiniert und in den USA von dem Unternehmen Cannabiniers auf den Markt gebracht wurde.

Welche Aktie ist besser?

Meiner Meinung nach ist das keine schwere Frage. Vielleicht wird Tilray eines Tages ein 100-Milliarden-USD-Unternehmen werden – aber ich glaube nicht, dass es derzeit auch nur 10 Milliarden USD wert ist.

Im Gegensatz zu Tilray ist CannTrust bereits profitabel. Und mit einer Marktkapitalisierung von unter 850 Millionen USD ist es wohl eine der am günstigsten bewerteten kanadischen Cannabis-Aktien überhaupt. Tilray hat klare Vorteile bei den Produktionskapazitäten und auch auf dem deutschen Markt, aber ich glaube nicht, dass diese Vorteile so groß sind, dass sie gegenüber CannTrust eine zehn Mal so hohe Bewertung rechtfertigen.

CannTrust stellen sich natürlich Risiken, darunter etwa eine Angebotsschwemme in Kanada binnen nur weniger Jahre. Fürs Erste jedoch sehe ich die Aktie als eine der besseren Möglichkeiten in der Cannabis-Branche.

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The Motley Fool empfiehlt CannTrust Holdings. Keith Speights besitzt keine der genannten Aktien.

Dieser Artikel erschien am 28.10.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschsprachigen Leser an der Diskussion teilnehmen können.