Der Aktienkurs von Tesla (WKN:A1CX3T) stieg am Dienstag an, nachdem CEO Elon Musk die Möglichkeit einer Privatisierung des Unternehmens zu einem Preis von 420 US-Dollar pro Aktie in einem Tweet erwähnt und gesagt hatte, dass er die Finanzierung dafür gesichert hätte.

Ich erwäge, Tesla für 420 US-Dollar zu privatisieren. Finanzierung gesichert.

Bei diesem Aktienkurs wären etwa 57 Mrd. US-Dollar vonnöten, um die Tesla-Anteile zu kaufen, die Musk nicht selbst hält. Dies wirft eine offensichtliche Frage auf: Wer hat sich verpflichtet, die Mittel bereitzustellen, die Musk angeblich gesichert hat?

Wer die Mittel nicht zur Verfügung stellt

Die kurze Antwort ist, dass wir immer noch nichts darüber wissen. Die Frage schien am Mittwoch den ganzen Tag in der Luft zu hängen, und sie bleibt auch unbeantwortet, während ich dies am Donnerstagmorgen schreibe.

Wir erfahren aber, wer die Privatisierung von Tesla nicht finanziert. Die Liste jener, die vorläufig ausgeschlossen wurden, wächst dank einiger unerschrockener Wirtschaftsjournalisten bei Axios und Bloomberg. Auf dieser Liste stehen:

  • Alle großen Wall-Street-Banken.
  • Mehrere Unternehmen im Silicon Valley, darunter Apple und Uber Technologies.
  • Große Private-Equity-Unternehmen, darunter KKR, Silver Lake Partners und TPG Capital.
  • SoftBank Group und sein 100-Milliarden-Dollar-Vision-Fonds. (Bloomberg berichtete, dass Musk sich im April 2017 mit SoftBank traf, aber die beiden konnten sich nicht über die Bedingungen für eine Investition einigen.
  • Abu Dhabis riesiger Staatsfonds, die Mubadala Investment Company.

Es ist möglich, dass sich der Staatsfonds Saudi-Arabiens, genannt Public Investment Fund (PIF), als Investor herausstellen wird. Der PIF hat laut der Financial Times und dem Wall Street Journal kürzlich als Teil eines größeren Tech-Aktien-Kaufrauschs eine beträchtliche Beteiligung an Tesla erworben – zwischen 3 % und 5 % der ausstehenden Aktien.

Aber bis jetzt gibt es keine Anzeichen dafür, dass PIF ein Interesse daran hat, mehr von Tesla zu erwerben.

Tesla muss sich noch erklärten

Wir haben auch nicht mehr von Tesla erfahren. Das Unternehmen muss noch eine vollständige Erklärung abgeben oder das Formular 8-K bei der Securities and Exchange Commission einreichen, um zu erklären, was los ist.

Alles, was wir von dem Elektroautobauer haben (abgesehen von Musks Tweets und Blogpost am Dienstag), ist eine knappe Erklärung, die von Teslas unabhängigen Vorstandsmitgliedern am Mittwoch veröffentlicht wurde:

Letzte Woche eröffnete Elon eine Diskussion mit dem Vorstand über die Privatisierung des Unternehmens. Dazu gehörte auch die Diskussion darüber, wie man als Privatunternehmen den langfristigen Interessen von Tesla besser dienen könnte, und auch die Finanzierung dafür. Der Vorstand hat sich in der vergangenen Woche mehrfach getroffen und unternimmt die entsprechenden nächsten Schritte, um dies zu evaluieren.

Was ist daran so schlimm? Die Sorge hier ist, dass Musks Tweet nichts anderes als ein Bluff gewesen sein könnte, ein Trick, um Teslas Aktienkurs anzukurbeln. Wenn sich herausstellt, dass Musk keine „gesicherte Finanzierung“ hatte, wie er am Dienstag schrieb, dann kann das ganz schnell Ärger mit den Regulatoren geben — und wird möglicherweise das Ziel von Klagen, die von wütenden Leerverkäufern eingereicht wurden.

Das sind nicht nur hypothetische Risiken. Das Wall Street Journal berichtete am Mittwoch, dass die Securities and Exchange Commission bereits in Frage stellt, ob Musks Aussage wahr ist – und wenn ja, warum er sich für die Bekanntmachung auf Twitter entschieden hat.

Je länger Tesla wartet, desto schlimmer sieht es aus

Teslas Schweigen hilft seinen Investoren nicht. Der Aktienkurs des Unternehmens stieg zwar kurz nach Musks Tweet, ist seitdem aber wieder gesunken. Um 11 Uhr EDT am Donnerstag lag der Kurs der Tesla-Aktie um etwa 5,4 % unter dem Stand vom Dienstag – ein Zeichen dafür, dass die Zweifel am Wahrheitsgehalt der Transaktion wachsen.

Je mehr Zeit vergeht, ohne dass das Unternehmen die Öffentlichkeit über seinen Plan informiert, desto eher wird man zu dem Schluss kommen, dass Musks Tweet ein Bluff war, der den Aktienkurs von Tesla aus anderen Gründen anheben sollte. Wenn dem so ist, könnte sich herausstellen, dass die Leerverkäufer, die Teslas Aktien geshortet haben, zuletzt lachen werden.

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The Motley Fool besitzt Aktien von und empfiehlt Apple und Tesla. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple und Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple.

Dieser Artikel wurde von John Rosevear auf Englisch verfasst und am 09.08.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.