Der Versicherungskonzern Talanx (HDI) und seine Tochter Hannover Rück wollen langfristig nichts mehr mit Kohleminen und Kohlekraftwerken zu tun haben. Beide Unternehmen kündigten am Donnerstag in Hannover an, ab sofort keine neu geplanten Kohlekraftwerke oder Minen mehr zu versichern oder rückzuversichern. Ein kompletter Ausstieg dürfte sich aber noch fast zwei Jahrzehnte hinziehen: Die Unternehmen erwarten, dass sich unter den von ihnen versicherten Objekten erst ab dem Jahr 2038 überhaupt keine Kohlekraftwerke und -minen mehr befinden.

Die Konzerne begründeten den Schritt mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens, das den weltweiten CO2-Ausstoß senken und die Klimaerwärmung bremsen soll. Zunächst wollen Talanx und Hannover Rück bei neuen Verträgen aber vereinzelt Ausnahmen von ihrer neuen Strategie zulassen. Dies gelte für Staaten, in denen der Anteil von Kohle im Energiemix besonders hoch sei und in denen es keinen ausreichenden Zugang zu alternativen Energien gebe, hieß es.

Bereits zuvor hatten Talanx und der weltweit viertgrößte Rückversicherer Hannover Rück beschlossen, bei der Kapitalanlage nicht mehr in Unternehmen zu investieren, deren Umsatz zu mindestens 25 Prozent auf Kohle basiert. Stattdessen stecken sie mehr Geld in erneuerbare Energien wie Wind- und Solarkraft. Mit ihrer Strategie sind sie in der Branche nicht allein. Unter anderem Europas größter Versicherer Allianz und der weltgrößte Rückversicherer Munich Re haben sich ähnliche Regeln auferlegt./stw/mis/fba

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AXC0192 2019-04-18/15:12

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