Der Schweizer Telekomkonzern Sunrise Communications will die Übernahme des Kabelnetzbetreibers UPC Schweiz durchziehen und stellt sich dabei gegen seinen Großaktionär Freenet . Freenet lehnt die bisherigen Bedingungen der Transaktion ab, etwa die geplante milliardenschwere Kapitalerhöhung durch Sunrise. Der Sunrise-Verwaltungsrat sei nun zu dem Schluss gekommen, dass die von Freenet vorgebrachten Bedenken weder gerechtfertigt noch im besten Interesse aller Aktionäre seien, teilte Sunrise am Donnerstag mit.

Freenet sei von "eigennützigen Zielen" geleitet, die nun auf Kosten der anderen Aktionäre erreicht werden sollten. Die Freenet-Vertreter im Sunrise-Verwaltungsrat litten unter einem Interessenkonflikt. Sie seien daher von Beratungen im Zusammenhang mit der Transaktion zumindest einstweilen ausgeschlossen, hieß es weiter.

Die Synergien der geplanten Übernahme von UPC sieht Sunrise den Angaben zufolge nun höher. Sunrise, an dem Freenet rund ein Viertel der Anteile hält, hatte Ende Februar seine Kaufabsicht für den im Internet- und TV-Geschäft starken Wettbewerber UPC Schweiz angekündigt, der zum US-Konzern Liberty Global gehört. Der Kaufpreis sollte laut Vereinbarung 6,3 Milliarden Schweizer Franken (rund 5,8 Milliarden Euro) betragen. Dafür hatte das Unternehmen eine Kapitalerhöhung von 4,1 Milliarden Franken vorgeschlagen. Für Freenet eindeutig zuviel: Unternehmens-Chef Christoph Vilanek nannte dagegen am vergangenen Freitag lediglich eine Erhöhung von unter einer Milliarde akzeptabel.

Sunrise geht davon aus, dass der Zukauf - sofern die Generalversammlung zustimmt - per Ende November 2019 abgeschlossen werden kann./stk/fba

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AXC0061 2019-08-22/08:07

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