Stora Enso Aktie: Zahlen hui, Ausblick pfui?
25.04.2025 | 08:48
Stora Enso steigert Umsatz und Gewinn, doch hohe Kosten und Umstrukturierung belasten die Zukunftsperspektiven. Kann der Konzern die Belastungen auffangen?
Der finnische Papier- und Verpackungskonzern Stora Enso liefert im ersten Quartal 2025 auf den ersten Blick solide Zahlen ab. Zum vierten Mal in Folge konnte das bereinigte Ergebnis gesteigert werden. Doch kratzt man an der Oberfläche, zeigen sich erhebliche Herausforderungen und ein Umbau, der erst noch Früchte tragen muss. Ist die jüngste Erholung mehr als nur ein Strohfeuer?
Die nackten Zahlen für die ersten drei Monate 2025 lesen sich durchaus positiv. Der Umsatz kletterte um 9 Prozent auf 2,36 Milliarden Euro, angetrieben durch höhere Preise und gestiegene Liefermengen. Noch erfreulicher entwickelte sich das bereinigte operative Ergebnis (EBIT), das um knapp 18 Prozent auf 175 Millionen Euro zulegte. Die entsprechende Marge verbesserte sich von 6,9 auf 7,4 Prozent. Unter dem Strich blieb ein Nettogewinn von 113 Millionen Euro, nach 79 Millionen im Vorjahresquartal.
Besonders hervorzuheben ist, dass erstmals seit dem dritten Quartal 2022 alle Geschäftsbereiche wieder ein positives bereinigtes EBIT ausweisen konnten. Selbst die lange schwächelnde Holzproduktesparte schaffte den Sprung in die schwarzen Zahlen. Auch der hohe Wert der konzerneigenen Waldflächen, nun mit 9,3 Milliarden Euro beziffert, stützt das Bild. Klingt doch eigentlich ganz gut, oder?
Alles glänzt – oder doch nicht?
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Stora Enso?
Die Euphorie wird allerdings durch den Ausblick und diverse Belastungsfaktoren gedämpft. Stora Enso selbst erwartet weiterhin eine gedämpfte und volatile Marktnachfrage. Makroökonomische und geopolitische Unsicherheiten sowie eine schwache Konsumneigung drücken auf die Stimmung. Die Faserkosten sollen zudem auf hohem Niveau verharren.
Ein erheblicher Kostenfaktor ist der Hochlauf der neuen, milliardenschweren Produktionslinie für Verpackungskarton in Oulu, Finnland. Allein dieser dürfte das bereinigte EBIT im Gesamtjahr 2025 voraussichtlich mit rund 100 Millionen Euro belasten, ein Großteil davon bereits im zweiten Quartal. Obendrein steigen die Wartungskosten im laufenden Quartal um etwa 20 Millionen Euro gegenüber Q1. Das frisst an der verbesserten Profitabilität.
Radikaler Umbau soll's richten
Angesichts des schwierigen Umfelds greift das Management nun zu einem tiefgreifenden Umbau. Ab dem 1. Juli 2025 soll eine neue, schlankere Organisationsstruktur greifen. Der Kernbereich, das Geschäft mit erneuerbaren Verpackungen, wird in vier eigenständige Sparten aufgeteilt: Food Service und Liquid Board, Cartonboard, Containerboard und Packaging Solutions. Insgesamt wächst die Zahl der Geschäftsbereiche von fünf auf sieben.
Das Ziel ist klar: Eine Managementebene wird gestrichen, die Verantwortung für Gewinn und Verlust rückt näher an die Kunden und das operative Geschäft heran. Mehr Kundenfokus, höhere Effizienz und eine gestärkte Leistungskultur stehen im Lastenheft. Ob dieser Umbau die erhofften Synergien schnell genug heben kann, um die Belastungen aus Oulu und die hohen Kosten aufzufangen, bleibt abzuwarten. Zusätzliche Mittel soll der bereits laufende Verkauf von rund 12 Prozent der schwedischen Waldflächen in die Kasse spülen.
Fest steht: Stora Enso liefert zwar verbesserte Zahlen, doch der Weg zurück zu alter Stärke ist noch weit und mit erheblichen Kosten und Risiken gepflastert. Das zweite Quartal dürfte zeigen, wie stark die Belastungen tatsächlich durchschlagen und ob die operative Verbesserung anhält.
Stora Enso-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Stora Enso-Analyse vom 25. April liefert die Antwort:
Die neusten Stora Enso-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Stora Enso-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 25. April erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Stora Enso: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
...