Stellantis Aktie: Situation eskaliert?
Autobauer Stellantis revidiert Jahresziele nach schwachem Quartal und unklaren Zollfolgen. Wie reagieren die Märkte auf diese Entwicklung?
Der Autoriese Stellantis zieht die Reißleine und wirft seine finanzielle Jahresprognose über Bord. Ein drastischer Schritt, der Anleger aufhorchen lässt. Was steckt hinter dieser überraschenden Kehrtwende?
Ernüchterung im ersten Quartal
Die Zahlen für die ersten drei Monate 2025 zeichnen ein eher trübes Bild. Der Nettoumsatz brach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um spürbare 14 Prozent auf 35,8 Milliarden Euro ein. Auch die Zahl der weltweit ausgelieferten Fahrzeuge sank deutlich um 9 Prozent auf rund 1,22 Millionen Einheiten.
Verantwortlich für diesen Dämpfer sind gleich mehrere Faktoren. Probleme in der nordamerikanischen Produktion nach einer verlängerten Werkspause im Januar, laufende Produktwechsel und schwächere Verkäufe bei leichten Nutzfahrzeugen in Europa drückten auf die Bilanz. Zudem normalisierten sich die Preise nach den Boomjahren, was zusätzlich belastete.
Die große Unbekannte: Zölle
Doch der eigentliche Paukenschlag ist die Aussetzung der Jahresziele für 2025. Der Grund: Die wachsende Unsicherheit durch sich ändernde Zollbestimmungen, insbesondere mit Blick auf die USA. Man sieht sich außerstande, die möglichen Folgen für die Märkte und den Wettbewerb verlässlich vorherzusagen.
Kein Wunder also, dass bei Investoren die Nervosität steigt. Immerhin hatte Stellantis bereits 2024 ein schwieriges Jahr hinter sich, in dem der bereinigte operative Gewinn um 64 Prozent einbrach und mehr als sechs Milliarden Euro an Barmitteln abflossen. Die neuen Unwägbarkeiten kommen zur Unzeit.
Wie sich die Zollpolitik tatsächlich entwickeln wird und welche konkreten Auswirkungen das für den Konzern hat, bleibt vorerst im Nebel. Für Anleger bedeutet das: Die Fahrt bei der Stellantis-Aktie dürfte vorerst unruhig bleiben.