Der Autoriese Stellantis steht gleichzeitig an mehreren Fronten unter Druck. Während sich die Diskussion um Arbeitssicherheit nach tödlichen Unfällen in US-Werken zuspitzt, kämpft das Unternehmen hinter den Kulissen mit den Herausforderungen der Lieferketten – und sucht gleichzeitig neue Geschäftsfelder im Servicebereich.

Machtpoker mit US-Arbeitsschutzbehörde

Ein tödlicher Unfall in einem Stellantis-Werk in Toledo sorgt weiter für politischen Zündstoff. Die US-Arbeitsschutzbehörde OSHA verweigert die Herausgabe von Informationen zum Vorfall – trotz einer Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz. Besonders brisant: Stellantis hatte die ursprünglich verhängte Strafe bereits im Dezember 2024 angefochten. Gleichzeitig wirft ein weiterer tödlicher Vorfall in einem Werk in Dundee Fragen auf. Die Informationsblockade könnte wichtige Erkenntnisse für die gesamte Automobilbranche verhindern.

Seltene Erden: Kurzfristige Entwarnung

Doch nicht nur Sicherheitsfragen beschäftigen den Konzern. Die Versorgung mit kritischen Rohstoffen aus China bleibt eine Achillesferse. Zumindest für Juni gibt Stellantis' Europa-Chef jedoch Entwarnung: Die Lieferketten für seltene Erden seien stabil. Eine bedeutende Aussage angesichts der Abhängigkeit der Elektroauto-Produktion von diesen Materialien. Doch die langfristigen Herausforderungen in der Beschaffung bleiben – die Branche atmet wohl nur kurz durch.

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Eurorepar: Neues Geschäftsfeld im Fokus

Parallel zu diesen Herausforderungen baut Stellantis sein After-Sales-Geschäft aus. Die Initiative Eurorepar soll unabhängige Werkstätten mit Marketing-Support und Zugang zu Ersatzteilen stärken – ein klarer Schachzug gegen die Konkurrenz von freien Werkstätten und autorisierten Händlern. In einem sich wandelnden Markt setzt der Konzern damit auf Schulungen und Ressourcen als Wettbewerbsvorteil.

Währenddessen laufen im Hintergrund weitere strategische Weichenstellungen: Von freiwilligen Abfindungsprogrammen in Europa über Batterie-Wechselstationen in Madrid bis zur bevorstehenden Hauptversammlung im Juli. Stellantis navigiert durch turbulentes Fahrwasser – und zeigt dabei gleichzeitig, wie ein globaler Autoriese auf multiple Herausforderungen reagiert.

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