argeAWV-Präsident LAbg. Bgm. Anton KASSER ruft zur Zusammenarbeit von kommunalen Abfallverbänden und Wirtschaft auf

Wien (OTS) - In neun Jahren sollen zumindest 90 Prozent der Kunststoffgetränkeflaschen nicht im Restmüll oder in der Umwelt landen. Sie sollen für ein weiteres Recycling gesammelt werden. Auf dieses Ziel haben sich die EU-Staaten in der Single-Plastic-Use-Richtlinie geeinigt. Derzeit liegt die Sammelquote für Getränkeflaschen bei rund 70 Prozent. „Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Autoren einer Studie angeführt, dass ein Einwegpfand sowohl für Umwelt als auch für die Umweltfolgekosten die herausragende Variante ist.“ Der Präsident betonte im Resümee der Sitzung einen wesentlichen Aspekt in der Diskussion: „Die EU legt klar fest, dass die Kosten des achtlos weggeworfenen Mülls, nach dieser Richtlinie, in Hinkunft von den Herstellern übernommen werden müssen. Die von Ministerin Gewessler nun eingesetzte Arbeitsgruppe zur Ausarbeitung einer Einwegpfandlösung auf Plastikverpackungen ist dabei ein wesentlicher Beitrag zu einer funktionierenden Abfallwirtschaft und Kostenwahrheit von Umweltfolgekosten. Die Abfälle bleiben im Recyclingkreislauf und Umweltschäden werden vermieden.“

80% Pfandrücklaufquote in zehn Mitgliedsstaaten: Von Erfolgen lernen

Mit der nun eingeleiteten Diskussion zum Einwegpfand in Österreich folge man den Intentionen der EU und ihrer Richtlinie so Kasser. „Das Pfand bringt nach den Erfahrungen von 150 Mio. Einwohnern in zehn EU-Mitgliedsstaaten zumindest 80% der eingesetzten Materialien wieder zurück. Das achtlose Wegwerfen von Verpackungsabfällen wird auf ein Fünftel reduziert. Für die kommunalen Abfallverbände ist damit klar:
Ein Pfandsystem, auch in Österreich, ist ein Gewinn für die gesamte Abfallwirtschaft und spart Umweltfolgekosten. Eine PET-Flasche wird beim Recycling nur 1,3 mal benutzt, während eine Glas-Mehrwegflasche zwischen 30 und 50 mal verwendet wird. Das Einwegpfand soll die Konsument*innen motivieren, Getränke grundsätzlich in wiederbefüllbaren Verpackungen zu kaufen und so Abfall zu vermeiden. Das ist im Interesse der Allgemeinheit, für die gesamte Wirtschaft, für die Bevölkerung und entspricht dem Zweck der EU-Plastikrichtlinie.“

Einwegpfand: Umweltfreundliches Konsumverhalten der
Bevölkerung nutzen

Präsident Kasser argumentiert im Anschluss an den runden Tisch weiter: „Die Bevölkerung spricht sich nach einer aktuellen Gallup-Umfrage des letzten Jahres für ein Pfand auf Einweggetränkeplastikflaschen aus. Greifen wir diese Zustimmung jetzt auf und ermutigen wir die Bevölkerung dabei, der Plastikverschmutzung Einhalt zu gebieten.“ Kasser plädiert zum Abschluss: „Hand aufs Herz:
Die Konsumenten machen es tagtäglich vor. Sie nehmen umweltfreundliche Lösungen sehr gut an. Die umweltfreundliche Mehrwegflasche feiert in Österreich ein merkliches Comeback. Nach der Einführung der Milchmehrwegflasche im März, ziehen nun auch immer mehr Hersteller nach und bieten Getränke in wiederbefüllbaren Glasflaschen an. Wir sollten diesen positiven Trend nutzen. Zum ersten Mal ist ein Gegentrend zum dominierenden Wegwerfplastik bemerkbar, der von der Bevölkerung mitgetragen wird. Nutzen wir diese Chance jetzt und verstärken wir unsere Anstrengungen. 105 Gemeindeverbänden für Abfallwirtschaft in ganz Österreich unterstützen das Umweltministerium bei der Einführung einer Einwegpfandlösung auf Plastikverpackungen und bei der Verankerung von gesetzlich verbindlichen Mehrwegquoten für Getränke!“