Der Aktienkurs des US-Lithiumunternehmens Standard Lithium (WKN: A2DJQP) lag im vorbörslichen Handel am Mittwoch rund 9 % im Plus (Stand: 14:00 am 24. November 2021). Die Standard Lithium-Aktie stieg, da das noch umsatzlose Unternehmen einen namhaften strategischen Investor gewonnen hat. Wie ist diese neue Partnerschaft zu beurteilen – insbesondere mit Blick auf die aktuellen Shortseller-Vorwürfe?

Koch Industries wird neuer Ankerinvestor

Das US-amerikanische Unternehmen Koch Industries – oder, genauer gesagt, eine auf disruptive Investments spezialisierte Tochtergesellschaft des Mischkonzerns – wird 100 Mio. US-Dollar in das junge Lithiumunternehmen investieren. Im Zuge des Deals werden rund 13,5 Mio. Aktien neu geschaffen, wodurch die Anteile bestehender Investoren um circa 8,5 % verwässert werden. Dass die Standard Lithium-Aktie trotz dieser starken Verwässerung ansteigt, liegt daran, dass einige Details des Deals großen Optimismus bei Anlegern auslösen.

100 Mio. US-Dollar sind kein Taschengeld für Standard Lithium: Die gesamte Bilanzsumme belief sich Ende September 2021 auf etwa 70 Mio. US-Dollar. Die Cashreserven lagen bei 23 Mio. US-Dollar. Mit dem Koch-Investment kann das junge Lithiumunternehmen seine Kriegskasse füllen und die laufenden Projekte beschleunigen. Das Management hat die aktuell hohe Bewertung der Standard Lithium-Aktie aus meiner Sicht klug genutzt. Aktionäre müssen zwar eine nicht ganz unerhebliche Verwässerung hinnehmen, doch dafür haben sich die Finanzen des Unternehmens deutlich verbessert.

Weiterhin wird Standard Lithium mit einigen Gesellschaften aus der breit aufgestellten Koch-Unternehmensgruppe zusammenarbeiten und kann Equipment, Technologien und Know-how von diesen beziehen.

Ein Schlag gegen Shortseller bei der Standard Lithium-Aktie?

Noch wichtiger als all das dürfte allerdings sein, dass das Investment einen Vertrauensbeweis in die Technologie des Unternehmens bedeutet – und das nur wenige Tage, nachdem ein Bericht eines Leerverkäufers bei genau diesem Punkt für Panik unter den Anlegern der Standard Lithium-Aktie gesorgt hatte. Blue Orca Capital hatte Standard Lithium vorgeworfen, mit seiner direkten Lithiumextraktionstechnologie (DLE) weit weniger Lithium zu gewinnen, als das Unternehmen öffentlich kommuniziere. Weiterhin sei auffällig, dass Standard Lithiums Partner Lanxess, anders als das Unternehmen selbst, noch nicht von der technologischen Machbarkeit überzeugt sei.

Standard Lithiums Management antwortete, Blue Orca Capital habe die zugrunde liegenden Daten falsch interpretiert. Koch Industries wiederum dürfte sich den aktuellen Stand der Dinge und die Chancen auf einen Erfolg der Technologie genau angesehen haben, bevor die Investmententscheidung fiel.

Worauf es bei der Standard Lithium-Aktie jetzt ankommt

Die Standard Lithium-Aktie ist extrem abhängig vom Erfolg des in Zusammenarbeit mit Lanxess laufenden Projekts in Arkansas. Das Kölner Chemieunternehmen und Standard Lithium wollen das Projekt in einem Joint Venture gemeinsam angehen. Hierbei soll Lanxess einen Mehrheitsanteil besitzen, doch eine finale Investmententscheidung steht noch aus.

Daher ist die Standard Lithium-Aktie ein sehr spekulatives Investment. Doch der Deal mit Koch Industries könnte ein gutes Zeichen sein.

Der Artikel Standard Lithium-Aktie: Die Shortseller-Kritik verliert immer mehr an Glaubwürdigkeit ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Christoph Gössel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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