Roswitha Stadlober wurde ins kalte Wasser geworfen. Als Ende September ÖSV-Präsident Karl Schmidhofer nach einem privaten Schicksalsschlag seinen Rücktritt nach nur 100 Tagen im Amt bekanntgab, sprang Stadlober als längstdienende Vize-Präsidentin des Skiverbandes ein – zunächst interimistisch, am 15. Oktober wurde die 58-Jährige dann offiziell zur neuen ÖSV-Präsidentin gewählt. "Ich fahre Vollgas rein", schildert Stadlober im Rahmen des Weltcup-Auftakts in Sölden gegenüber österreichischen Journalisten ihre ersten Tage im Amt. "Wenngleich ich mich sehr gut im Sport auskenne, ist Neues dabei, es ist ein Lernprozess. Aber ich bin nicht so quer und so frisch gefangen. Ich kann vielleicht noch nicht Delfin-Schwimmen, aber ich kann schon kraulen", sagt Stadlober. Die ehemalige Weltllasse-Slalom-Läuferin aus Radstadt (Olympia-Vierte 1984 und 1988, Vize-Weltmeisterin 1987 in Crans-Montana, zwischen 1983 und 1988 acht Weltcupsiege sowie Gewinn der Slalom-Kristallkugel 1985/86 sowie 1987/88) - noch unter ihrem Mädchennamen Roswitha Steiner - ist die erste Frau an der Spitze des Österreichischen Skiverbandes, den ihr Vor-Vorgänger Peter Schröcksnadel 30 Jahre lang führte und groß machte.