Die bevorstehende Vertiefung der Elbe für die Schifffahrt stößt in Niedersachsen auf Kritik. Die Elbvertiefung wäre verzichtbar, "wenn es im Norden zu einer wirklichen Hafenkooperation käme", sagte SPD-Fraktionsvize Uwe Santjer am Montag. "Der Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven hat als Tiefwasserhafen eigentlich das Potenzial, an der Küste eine deutlich größere Rolle zu spielen als bisher." Die Elbvertiefung gefährde zudem seltene Tiere und Pflanzen - der ökologische Schaden sei daher ein unverhältnismäßig hoher Preis. Es müsse sichergestellt werden, dass das Wattenmeer nicht durch das Baggergut geschädigt werde, sagte Santjer.

Damit gibt es Uneinigkeit bei den norddeutschen Sozialdemokraten: Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher, ebenfalls SPD, hofft, mit der Elbvertiefung die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger Hafens zu stärken. Das Startsignal für die Arbeiten soll Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) am Dienstag geben.

Kritik kommt auch von den Grünen in Niedersachsen. "Ökologisch ist die Ausbaggerung eine Katastrophe, damit droht der Todesstoß für das Ökosystem Elbe", sagte die Grünen-Abgeordnete Imke Byl. Eine Kooperation norddeutscher Häfen sei auch wirtschaftlich sinnvoller als ein Wettrüsten einzelner Häfen.

Die Elbvertiefung ist eine Reaktion auf immer größere Containerschiffe. Die Kosten sollen rund 776 Millionen Euro betragen./cwe/DP/men

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AXC0174 2019-07-22/16:01

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