Die Papiere von Siemens Energy kennen derzeit scheinbar nur eine Richtung: nach oben. Ein neues Rekordhoch jagt das nächste, getrieben von beeindruckenden Quartalszahlen, die am Donnerstag vorgelegt wurden. Doch ist wirklich alles Gold, was glänzt, oder trüben einige dunkle Wolken den strahlend blauen Himmel über dem Energietechnikkonzern?

Am Aktienmarkt entfachte die jüngste Zahlenvorlage ein wahres Kursfeuerwerk. Das Papier erreichte im Handelsverlauf bei 73,88 Euro den höchsten Stand seiner Geschichte. Zuletzt notierte es im XETRA-Handel bei 72,66 Euro, ein Plus von 2,37 Prozent. Grund dafür waren die bestätigten Ergebnisse für das zweite Geschäftsquartal, das Ende März endete: Die Erlöse schnellten um rund ein Fünftel auf knapp 10 Milliarden Euro empor. Noch beeindruckender fiel der Auftragseingang aus, der mit 14,4 Milliarden Euro um mehr als die Hälfte zulegte. Unter dem Strich konnte Siemens Energy seinen Gewinn nach Steuern auf 501 Millionen Euro vervielfachen, verglichen mit 108 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Konzernchef Christian Bruch sprach vom erfolgreichsten Quartal seit der Eigenständigkeit des Unternehmens.

Die Auftragsbücher sind prall gefüllt, was das Management bereits Mitte April zu einer Anhebung der Prognose für das laufende Geschäftsjahr veranlasste. Auch für das kommende Geschäftsjahr 2025 gibt man sich optimistisch und stellt ein Umsatzwachstum von 13% bis 15% sowie einen Nettogewinn von bis zu einer Milliarde Euro in Aussicht. Vor allem das Geschäft mit Gaskraftwerken brummt laut Bruch "so gut wie seit zehn Jahren nicht" – ein Trend, der seiner Einschätzung nach bis Ende 2026 anhalten soll.

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten?

Ein Thema, das für Unruhe sorgen könnte, sind neue US-Zölle. Konzernchef Bruch bezeichnete diese zwar als "ärgerlich, aber beherrschbar". Für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres rechnet man mit einer direkten Belastung von bis zu einem hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag – vergleichsweise wenig, wenn man die Zahlen anderer deutscher Industriekonzerne betrachtet. Siemens Energy setzt auf seine breite regionale und produktseitige Aufstellung, verfügt über acht Produktionsstätten in den USA und prüft als Gegenmaßnahmen Preiserhöhungen sowie eine weitere Diversifizierung seiner Zuliefererbasis. Rund ein Fünftel des Konzernumsatzes wird in den USA erzielt, das Hauptgeschäft bleibt jedoch Europa.

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Ein deutlicher Wermutstropfen für die Aktionäre: Trotz der sprudelnden Gewinne wird es vorerst keine Dividende geben. Der Grund hierfür sind staatliche Garantien, die der Konzern vor zwei Jahren zur Absicherung seiner umfangreichen Auftragsbücher erhalten hat. Finanzchefin Maria Ferraro deutete zwar an, dass man auf dem Weg sei, diese Garantien noch im Laufe des aktuellen Geschäftsjahres abzulösen. Eine Ausschüttung an die Anteilseigner darf es aber selbst dann erst für die im Jahr danach erwirtschafteten Gewinne geben.

Zudem bleiben nicht alle Marktbeobachter uneingeschränkt euphorisch. So hält beispielsweise die Schweizer Großbank UBS weiterhin an ihrer Verkaufsempfehlung für die Aktie fest. Die Analysten verweisen auf strukturelle Herausforderungen und externe Faktoren, die als Bremsklötze für das Wachstumspotenzial des Unternehmens wirken könnten.

Was bleibt also festzuhalten? Die aktuelle operative Stärke von Siemens Energy ist unbestritten und spiegelt sich eindrucksvoll im Aktienkurs wider. Entscheidend für die weitere Entwicklung wird sein, wie schnell die staatlichen Garantien tatsächlich abgelöst werden können. Zudem darf man gespannt sein, ob das Management im vierten Quartal mit dem Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr und einem Update zu den mittelfristigen Zielen weitere positive Impulse setzen kann.

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