„Der deutsche Hotelinvestmentmarkt ist für Investoren sehr attraktiv – vor allem internationale Investoren zeigten sich zuletzt sehr aktiv“, sagt Olivia Kaussen, Head of Hotels bei CBRE in Deutschland. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 steigerten internationale Akteure ihren Anteil am Hotelinvestmentmarkt um zehn Prozentpunkte auf 54 Prozent. „Im zweiten Quartal konnten wir einige große Einzeltransaktionen von Bestandsimmobilien verzeichnen, die einen Großteil des notierten Investmentvolumens ausmachten. Diese wurden primär von internationalen Investoren gekauft.“ So kaufte beispielsweise das in Luxemburg ansässige Unternehmen Aroundtown das Hilton Berlin für 297 Mio. Euro und die britische Investmentgesellschaft Invesco das Leonardo Royal München für 157 Mio. Euro. Ebenfalls von einem internationalen Investor gekauft wurde eines der wenigen Portfolios aus dem vergangenen Quartal. Die Fico Corporation verkaufte das sieben Hotels und 842 Zimmer umfassende Portfolio mit Hotels der Marken Days Inn, Ibis, Tryp by Wyndham und Wyndham Garden für 58 Mio. Euro an die schwedische Fastighets AB Balder.

Top-Standorte und Projektentwicklungen im Fokus der Investoren. Projektentwicklungen sind aufgrund des Produktmangels auch weiterhin von großer Bedeutung und machten im ersten Halbjahr knapp ein Fünftel des gesamten Transaktionsvolumens aus. Außerdem lag der Fokus der Investoren zudem wieder zunehmend auf Primärstandorten. So konnte in den Top-7-Standorten ein gesamtes Investitionsvolumen von circa 1,5 Mrd. Euro verzeichnet werden, was circa 76 Prozent des Gesamtvolumens ausmacht und somit zwölf Prozentpunkte über dem Vorjahresergebnis liegt.

Es ist davon auszugehen, dass Käufer aus dem Ausland den Markt mit Ihrem zunehmend aggressiven Preisgefüge auch in Zukunft unter Druck setzen und den Wettbewerb weiter antreiben.

Aus österreichischer Sicht profitiert derzeit die UBM speziell von dieser Investmentnachfrage. Erst kürzlich wurde verlautbart, dass der Immobilienentwickler vier Hotelprojekte in Düsseldorf, Hamburg, Den Haag und Kattowitz an Land gezogen hat. Damit sind nun elf Hotels mit mehr als 3.000 Zimmern in der Pipeline. In Zukunft sollen 40 Prozent aller Investitionen in die Hotelsparte fließen.

Bereits im Vorjahr hatte Warimpex die gute Nachfragesituation genutzt, und einen Teil seines Hotel-Portfolios verkauft. Womit nun zumindest kurzfristig sogar Büro der größte Umsatzbringer ist, Hotels aber weiter den größten Anteil unter den börsenotierten österreichischen Immobilienaktien ausmacht. Der auf Osteuropa spezialisierte Hotel- und Büroimmobilienentwickler hat im vergangenen Jahr acht Hotelbeteiligungen verkauft und damit Umsatzbringer verloren - die Hotelumsätze gingen daher im ersten Quartal um drei Viertel auf 2,4 Mio. Euro zurück. Die Umsatzerlöse aus der Vermietung von Büroimmobilien erhöhten sich hingegen von 2,5 Mio. auf 3,8 Mio. Euro. Die s Immo kommt etwa ein Viertel der Erlöse aus dem Hotelgeschäft.

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Aus dem Börse Express PDF vom 17. Juli - dort mit allen Charts und Grafiken