BERLIN (dpa-AFX) - Nach der verheerenden Flutkatastrophe vom Juli rechnet jetzt auch die deutsche Versicherungsbranche mit noch höheren Schäden als lange gedacht. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erwartet infolge der Katastrophe nun versicherte Schäden in Höhe von 8,2 Milliarden Euro, wie er am Dienstag in Berlin mitteilte. Bisher war der GDV von mehr als 7 Milliarden Euro ausgegangen. Der Deutschland-Chef des Rückversicherers Hannover Rück , Michael Pickel, hatte nach Gesprächen mit Branchenvertretern im Oktober sogar einen Anstieg auf nahezu 10 Milliarden Euro prognostiziert.

Die genannten Summen umfassen jeweils nur die Schäden in Deutschland. Tief "Bernd" hatte im Juli vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen schwere Schäden angerichtet und tausende Häuser zerstört. Auch in anderen Bundesländern sowie in mehreren Nachbarstaaten hinterließen die Fluten schwere Schäden. In Deutschland starben dabei mehr als 180 Menschen. Es war laut GDV die bisher folgenschwerste Naturkatastrophe in Deutschland.

Dem GDV zufolge haben die Versicherer hierzulande inzwischen mehr als drei Milliarden Euro an ihre Kunden ausgezahlt, um die Schäden an Hausrat, Wohngebäuden, Betrieben und Fahrzeugen zu beheben. Davon gingen über 1,7 Milliarden nach Nordrhein-Westfalen und 950 Millionen nach Rheinland-Pfalz. Die übrigen 350 Millionen Euro flossen vor allem nach Bayern und Sachsen.

"Die Versicherer zahlen nicht pauschal eine Summe aus, sie bezahlen ganz konkret den Wiederaufbau eines Gebäudes", sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Es werde allerdings noch dauern, bis alle stark geschädigten Gebäude wieder aufgebaut seien. "Und erst dann sind alle Mittel geflossen", sagte Asmussen./stw/men/mis

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AXC0136 2021-12-07/11:04

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