Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) fordern Neuregelungen, um Fehler bei Krankenhausabrechnungen stärker zu vermeiden. Im Jahr 2017 sei jede zweite geprüfte Abrechnung falsch gewesen, erklärte der GKV-Spitzenverband am Donnerstag in Berlin. Kliniken hätten deshalb 2,8 Milliarden Euro an Kassen zurückzahlen müssen - bei Gesamtausgaben für Krankenhausbehandlungen in jenem Jahr von 74,9 Milliarden Euro. Zuerst berichtete die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) darüber.

GKV-Vizevorstandschef Johann-Magnus von Stackelberg sprach sich für eine Art Schwarze Liste aus, "um zwischen falsch und korrekt abrechnenden Krankenhäusern klar zu unterscheiden". Daneben bedürfe es "gesetzlicher Regelungen", um notorische Falschabrechner zu bestrafen. Bisher zögen fehlerhafte Rechnungen keine Konsequenzen für Krankenhäuser nach sich.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft warf dem GKV-Spitzenverband "billige Polemik" vor. Ständige falsche Behauptungen, dass es sich bei einer Rechnungskürzung um Falschabrechnungen handele, seien unerträglich. Bei beanstandeten Rechnungen handele es sich massenhaft um medizinische Einschätzungsunterschiede und formale Kriterien, die von den Kassen zur Rechnungskürzung genutzt würden. Erforderlich sei grundsätzlich eine schnelle Reform der Abrechnungsprüfungen./sam/zeh/DP/stw

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AXC0227 2019-05-02/15:34

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