Die Investoren an der Wall Street haben sich am Freitag in Zurückhaltung geübt. Der Dow Jones Industrial verlor im frühen Handel 0,26 Prozent auf 26 037,88 Punkte. Auf Wochensicht steuert der US-Leitindex damit aber noch auf ein moderates Plus von 0,2 Prozent zu.

Belastet von schwachen Halbleiterwerten nach gekappten Umsatzzielen von Broadcom rutschte der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 mit minus 0,54 Prozent auf 7469,99 Punkte noch etwas deutlicher ab. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,30 Prozent auf 2883,07 Zähler nach.

Aktuell dämpft der sich verschärfende Konflikt der USA und ihrer arabischen Verbündeten mit dem Iran die Kaufbereitschaft. Die USA sehen im Iran den Schuldigen für die schweren Zwischenfälle mit Handelsschiffen unweit der iranischen Küste. Tags zuvor hatten die Anleger dieses Thema noch zur Seite geschoben.

Dazu nährten die jüngsten, durchwachsenen Konjunkturdaten aus China die Sorgen um die Weltwirtschaft. Und im Hintergrund schwelt weiter der Handelskonflikt der Vereinigten Staaten mit der aufstrebenden asiatischen Großmacht.

Jüngste US-Konjunkturdaten verstärkten derweil die Spekulationen auf sinkende US-Leitzinsen insgesamt eher nicht. Veröffentlicht wurden Einzelhandelsumsätze, Daten zur Industrieproduktion und das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan. Die Hoffnung auf sinkende Zinsen durch die Notenbank Fed diente zuletzt immer wieder als positiver am Aktienmarkt.

Die Papiere von Broadcom büßten fast 7 Prozent ein. Am Vortag hatte der Halbleiterkonzern nach der Schlussglocke an der Wall Street seine Umsatzprognose für das laufende Jahr gesenkt. Analysten waren von diesem Schritt an sich weniger überrascht, eher vom Ausmaß der Prognosesenkung. Ein wesentlicher Grund dafür ist der Handelskrieg zwischen den USA und China, der die Nachfrage nach Halbleitern drücke. Mehrere Analysten senkten nun ihre Kursziele für die Broadcom-Papiere.

Die Enttäuschung hinterließ auch bei anderen Branchenwerten Spuren: So ging es etwa für Intel , Micron Technology , Advanced Micro Devices , Lam Research , Applied Materials und Texas Instruments deutlich nach unten, wenn auch nicht so stark wie bei den Broadcom-Anteilen.

Ein Rekordhoch mit 142,95 US-Dollar markierten die Papiere des Entertainment-Riesen Walt Disney . Zuletzt dämmten sie das Plus aber fast vollständig ein und kosteten wieder unter 142 Dollar. Bereits am Vortag hatten sie an der Dow-Spitze deutlich zugelegt, ein Rekordhoch aber knapp verpasst.

Im Fokus steht zudem der Online-Händler für Tierbedarf Chewy , dessen Aktien an diesem Freitag erstmals an der Börse gehandelt werden sollen. Der Ausgabepreis war am Vortag auf 22 US-Dollar festgesetzt worden, wie das Unternehmen mitgeteilt hatte. Damit wurde Chewy seine Papiere zu einem deutlich höheren Preis los als zuvor angepeilt. Zudem kommen dank der offenbar regen Nachfrage mehr Aktien auf den Markt als anfangs geplant./ajx/fba

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0213 2019-06-14/17:00

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