Der gescheiterte Nordkorea-Gipfel hat am Donnerstag die Wall Street etwas ins Minus gedrückt. US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un konnten sich nach zweitägigen Gesprächen in Hanoi nicht einmal auf Minimal-Kompromisse einigen. Börsianern zufolge wurden damit Hoffnungen auf eine Friedenslösung und einen Einstieg in die atomare Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel vorerst wieder zunichte gemacht.

So fiel der US-Leitindex Dow Jones Industrial um 0,27 Prozent auf 25 916,00 Punkte. Auf Monatssicht bedeutet dies immer noch ein Plus von 3,67 Prozent. Bereits im Januar war das Börsenbarometer nach dem schwachen Jahr 2018 um gut 7 Prozent in die Höhe geschnellt.

Der marktbreite S&P 500 verlor am Donnerstag 0,28 Prozent auf 2784,49 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 gab um 0,27 Prozent auf 7097,53 Zähler nach.

Zudem enttäuschten die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten, da die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker als erwartet gestiegen war. Allerdings zog das Bruttoinlandsprodukt des vierten Quartals 2018 auf das Jahr hochgerechnet deutlicher an als von Experten prognostiziert.

Unter den Einzelwerten sackten die Aktien von Celgene um knapp 9 Prozent ab und zählten damit zu den Schlusslichtern im Nasdaq 100. Zu Jahresbeginn hatte der Pharmariese Bristol-Myers Squibb (BMS) noch angekündigt, den Biopharma-Spezialisten Celgene kaufen zu wollen. Nun aber der Paukenschlag: Der größte Aktionär von BMS ist dagegen. Die Investmentfirma Wellington Management, die fast neun Prozent an dem Pharmakonzern hält, stört sich dabei an mehreren Dingen. So sollen die BMS-Aktionäre nach ihrer Ansicht zu große Risiken schultern.

Zudem sprach sich auch der an BMS beteiligte, aktivistische Investor Starboard gegen den Deal aus. Die Papiere von Bristol-Myers Squibb legten auf die Nachricht hin um gut 1 Prozent zu.

An der Nasdaq-100-Spitze schnellten die Anteilscheine von Monster Beverage um knapp 9 Prozent in die Höhe. Der Energydrink-Hersteller hatte beim Gewinn je Aktie im vierten Quartal die Markterwartung übertroffen.

Die Aktien von HP hingegen brachen um mehr als 17 Prozent ein, nachdem der PC- und Druckerhersteller im ersten Geschäftsquartal mit seinen Erlöskennziffern enttäuscht und zudem den Ausblick gesenkt hatte. Nach den schwachen Umsatzzahlen habe er nun weniger Vertrauen in das Geschäft mit Druckerzubehör, schrieb Analyst Wamsi Mohan von der Bank of America Merrill Lynch.

Der Freizeitparkbetreiber SeaWorld Entertainment hatte im vierten Quartal einen geringer als befürchteten Verlust ausgewiesen und beim Umsatz ebenfalls positiv überrascht. Die Anteilscheine schnellten um fast 8 Prozent nach oben.

Grund zur Freude hatten auch die Aktionäre von Wabco : Der Friedrichshafener Automobilzulieferer ZF streckt seine Fühler erneut vorsichtig nach dem Bremsenhersteller aus. Die Wabco-Papiere lagen mehr als 5 Prozent im Plus. Um rund 23 Prozent auf 1,52 Dollar sprangen die Anteilscheine von J. C. Penney in die Höhe. Der Kaufhauskonzern hatte im vierten Quartal die Markterwartungen in puncto Umsatz und Gewinn übertroffen.

Der Eurokurs notierte zuletzt bei 1,1372 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1416 (Mittwoch: 1,1386) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,8760 (0,8783) Euro. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen fielen um 10/32 Punkte auf 99 6/32 Punkte und rentierten mit 2,719 Prozent./la/fba

--- Von Lutz Alexander dpa-AFX ---

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0362 2019-02-28/22:47

Copyright APA/dpa-AFX. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA/dpa-AFX ist nicht gestattet.