NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem Ausverkauf am New Yorker Aktienmarkt
zur Wochenmitte haben sich die Indizes am Donnerstag mit einer
Stabilisierung schwer getan. Letztlich hielt der Druck auf die Kurse
an. Die Sorgen, dass die starken Preissteigerungen und steigende
Zinsen Unternehmen wie Verbraucher immer mehr belasten, scheinen
sich am Markt durchzusetzen. Konjunkturdaten vom Donnerstag passten
in dieses Bild. Das Geschäftsklima in der Region Philadelphia etwa
trübte sich im Mai überraschend deutlich ein. Zudem gingen die
Hausverkäufe im April stärker zurück als erwartet.
Bereits im frühen Handel fiel der Dow Jones Industrial
auf den tiefsten Stand seit März 2021. Am Ende des
Tages verlor der Leitindex noch 0,75 Prozent auf 31 253,13 Punkte.
Der marktbreite S&P 500 sank um 0,58 Prozent auf
3900,79 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100
sah es nach seinem Vortagesverlust von gut fünf
Prozent zeitweise etwas besser aus, zum Handelsschluss notierte er
aber ebenfalls im Minus mit 0,44 Prozent auf 11 875,63 Zähler. Der
in der Vorwoche erreichte tiefste Stand seit November 2020 ist nicht
allzu weit entfernt.
Neue Hiobsbotschaften aus dem Technologiesektor kamen vom
Netzwerkausrüster Cisco , der seine Jahresumsatzziele
nach einem schwachen Quartal wegen anhaltender Lieferkettenprobleme
und Corona-Lockdowns in China deutlich stutzte. Die Cisco-Aktien
fielen auf den tiefsten Stand seit November 2020, aus dem Handel
gingen sie mit minus 13,7 Prozent.
Auch im abgestraften Einzelhandelssektor setzten sich die schlechten
Nachrichten fort. So schraubte nun auch Kohl's seine
Gewinnerwartung zurück. Am Vortag bereits vom Abwärtssog der Branche
mit minus elf Prozent mit nach unten gerissen, erholten sich die
Papiere nun etwas davon mit einem Plus von 4,4 Prozent.
Beim Sportartikelhersteller Under Armour tritt der
Chef nach einem schwachen Quartal ab. Die Aktien verloren 15,8
Prozent. Sehr schwach mit einem Abschlag von 9,3 Prozent
präsentierten sich zudem die Titel von Harley-Davidson
. Der Motorradhersteller stoppt die Auslieferungen für
zwei Wochen. Grund seien Bedenken hinsichtlich guter
Unternehmensführung bei einem Zulieferer, hieß es.
Der Euro erholte sich deutlich von seinen zur
Wochenmitte erlittenen Verlusten und stieg zeitweise über 1,06
Dollar. Börsianer verwiesen als Antrieb auf eine breit angelegte
Schwäche des US-Dollars. Nach Börsenschluss in New York wurde die
Gemeinschaftswährung mit 1,0585 Dollar gehandelt. Die Europäische
Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs vorher auf 1,0525
(Mittwoch: 1,0523) Dollar festgelegt, der Dollar damit 0,9501
(0,9503) Euro gekostet.
Am Rentenmarkt stieg der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries
(T-Note-Future) um 0,22 Prozent auf 119,70 Punkte, damit allerdings
nicht mehr ganz so deutlich wie noch zum Handelsauftakt. Die Rendite
für zehnjährige Staatsanleihen sank im Gegenzug auf 2,85
Prozent./ajx/he
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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