Der Dow Jones Industrial hat
nach dem kraftlosen Wochenstart wieder Boden gut gemacht.
Erfreuliche Geschäftszahlen des Gesundheitskonzerns Johnson &
Johnson hatten den US-Leitindex am Dienstag im frühen Handel
zunächst auf den höchsten Stand seit Oktober 2018 gehievt, bevor das
Börsenbarometer an Schwung verlor und ein moderates Plus über die
Ziellinie rettete. Größere Gewinne verhinderte ein Kursrutsch bei
den Papieren des Krankenversicherers UnitedHealth.
Der Dow stieg am Ende um 0,26 Prozent auf 26 452,66 Punkte. Der
breit gefasste S&P 500 bewegte sich mit plus 0,05
Prozent auf 2907,06 Punkte nur wenig. Für den technologielastigen
Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,34 Prozent auf
7654,73 Punkte nach oben.
Unter den Einzelwerten spielte die Musik in der Chipbranche: Apple
und der Konzern Qualcomm legten ihren
mehr als zwei Jahre langen Patentstreit bei. Alle gegenseitigen
Klagen werden fallengelassen und Apple wird eine Zahlung an den
Chipkonzern leisten. Ein Betrag wurde nicht genannt. Zudem wird eine
Patentvereinbarung für zunächst sechs Jahre abgeschlossen. Die
Konditionen wurden nicht mitgeteilt.
Die Qualcomm-Anleger reagierten euphorisch: Die Aktien schnellten um
rund 23 Prozent nach oben und waren damit der mit Abstand beste Wert
im Nasdaq 100. Der Apple-Kurs hingegen bewegte sich unter dem Strich
kaum. Intel-Titel büßten am Ende einen Teil ihrer Tagesgewinne ein
und gingen 0,76 Prozent höher aus dem Handel.
Unter den weiteren Technologiewerten gewannen die Papiere des
Streamingdienstes Netflix rund 3 Prozent auf 359,46
US-Dollar. Zuvor hatte die Deutsche Bank zum Kauf der Papiere
geraten und das Kursziel von 360 auf 400 Dollar angehoben. Die
Markterwartungen an die Abonnentenzahlen bis 2020 erschienen
konservativ, schrieb Analyst Bryan Kraft. Zudem habe der Aktienkurs
von Netflix mittlerweile genug nachgegeben. Das Chance/Risiko-Profil
sei daher attraktiv. Nach Börsenschluss dann enttäuschte das
Unternehmen mit einem verhaltenen Ausblick und die Papiere verloren
fast 2 Prozent.
Derweil ging die Berichtssaison in eine neue Runde. Bereinigt um
verschiedene Effekte hatte Johnson & Johnson (J&J)
sein Ergebnis je Aktie im ersten Quartal etwas stärker gesteigert
als von Analysten erwartet. Dabei half dem Unternehmen sein robustes
Pharmageschäft. Die J&J-Aktien stiegen um gut 1 Prozent.
Die Papiere von UnitedHealth aber büßten anfängliche
Gewinne ein und verloren am Dow-Ende rund 4 Prozent. Der
Krankenversicherer wird zwar nach einem überraschend guten Start ins
Jahr etwas optimistischer. Analysten hatten aber mit einem noch
positiveren Ausblick gerechnet.
Gute Geschäfte mit Privatkunden hatten der Bank of America
zwar im ersten Quartal einen Rekordgewinn verschafft.
Dem Gewinnanstieg im Privatkundengeschäft stand jedoch ein Einbruch
im Handelsgeschäft gegenüber. Die Anteilscheine schlossen moderat im
Plus.
An der Dow-Spitze gewannen die Aktien von Boeing 1,67
Prozent. Die US-Flugaufsicht FAA hatte ein Software-Update für die
von einem Flugverbot betroffenen Flugzeuge des Typs 737 Max als "für
den Betrieb geeignet" bezeichnet. Dies nährte Hoffnungen, dass die
durch zwei Abstürze binnen weniger Monate in Verruf geraten
Maschinen bald wieder starten können.
Ein Euro kostete nach US-Börsenschluss 1,1283
US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf
1,1305 (Montag: 1,1313) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte
damit 0,8846 (0,8839) Euro gekostet. Am Rentenmarkt verloren
zehnjährige Staatsanleihen 9/32 Punkte auf 100 10/32 Punkte und
rentierten mit 2,589 Prozent./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0295 2019-04-16/22:51
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