An der Wall Street haben die Investoren ihren
Pessimismus in puncto Zollstreit am Freitag vorerst etwas abgelegt.
Nach den herben Verlusten der vergangenen Tage und einem erneut
schwachen Auftakt schaffte es der Dow Jones Industrial
ins Plus, nachdem von konstruktiven Gesprächen
zwischen den USA und China die Rede war. Am Ende rückte der New
Yorker Leitindex um 0,44 Prozent auf 25 942,37 Punkte vor. Sein
Wochenminus konnte er so auf 2,1 Prozent reduzieren.
Die aktuelle Gesprächsrunde im Zollstreit endete am Freitag in
Washington. Ermutigend wirkten Aussagen von US-Finanzminister Steven
Mnuchin gegenüber dem Sender CNBC, die später mit ähnlichen Worten
auch von US-Präsident Donald Trump in einer Twitter-Nachricht
bestätigt wurden. Demnach sind die Diskussionen mit den Vertretern
aus China konstruktiv geführt worden. Wie Trump betonte, sollen sie
fortgesetzt werden.
Unter den weiterenNew Yorker Indizes brachte der breit gefasste S&P
500 ein Plus von 0,37 Prozent auf 2881,40 Zähler über
die Ziellinie. Der technologielastige Nasdaq 100
hinkte dem etwas nach. Er mühte sich mit 0,05 Prozent auf 7586,53
Punkte in die Gewinnzone.
Auf Unternehmensseite waren die Augen am Freitag vor allem auf den
Börsengang von Uber gerichtet, der als einer der
größten seit Jahren gilt, zunächst aber floppte. Nachdem die Aktien
schon nicht so erfolgreich wie erhofft platziert werden konnten,
bewegten sie sich deutlich unter dem Ausgabepreis von 45 Dollar. Am
Ende war die Aktie für 41,57 US-Dollar zu haben - ein Minus von 7,6
Prozent.
Vom Zollstreit geplagt kamen die Apple -Aktien am
Freitag als Dow-Schlusslicht mit 1,8 Prozent unter Druck. Am Markt
wurde dies mit der Sorge begründet, Apple könnte von der
vorgenommenen US-Zollerhöhung und möglichen chinesischen
Vergeltungsmaßnahmen besonders stark betroffen sein. Börsianer
verwiesen darauf, dass die Apple-Lieferketten nach wie vor stark von
Fernost geprägt sind und China als Absatzmarkt mittlerweile großen
Anteil an den Umsätzen von Apple habe.
Ansonsten gab es zum Ausklang der US-Berichtssaison noch einige
Zahlenvorlagen von Nebenwerten - mit vielen negativen Nachrichten.
Darunter befand sich die Hotelkette Marriott , deren
Aktien wegen Enttäuschungen beim Umsatz und dem Ausblick um 2,8
Prozent fielen. In derselben Branche ging es für Wynn Resorts
noch deutlicher um etwa 4,7 Prozent bergab. Der von
der Kasino- und Hotelkette erzielte Quartalsumsatz verfehlte die
Erwartungen.
Noch trüber ging es bei dem Online-Bewertungsportal Yelp
zu, dessen Aktien wegen eines sehr schwachen
Quartalsgewinns um mehr als 14 Prozent absackten. Symantec
knickten außerdem um 12,5 Prozent ein: Bei dem
Anbieter von Sicherheitssoftware trieben ein enttäuschender Ausblick
und der Rücktritt des Konzernchefs die Aktionäre in Scharen in die
Flucht.
US-Anleihen zeigten sich am Freitag nach aktuellen
Verbraucherpreisdaten und angesichts der Wogen des Zollstreits etwas
leichter. Zehnjährige Anleihen gaben um 6/32 auf 99 6/32 Punkte
nach. Sie rentierten mit 2,465 Prozent.
Der Eurokurs dagegen legte am Freitag leicht zu. Im
New Yorker Handel wurden für die europäische Gemeinschaftswährung
zuletzt 1,1232 US-Dollar bezahlt, im Hoch waren es Stunden zuvor
sogar knapp 1,1254 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte
den Referenzkurs auf 1,1230 (Donnerstag: 1,1193) Dollar festgesetzt.
Der Dollar hatte damit 0,8905 (0,8934) Euro gekostet./tih/mis
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0292 2019-05-10/22:26
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