Robuste Wirtschaftsdaten haben den S&P 500
am Freitag auf einen Höchststand gehievt. Nachdem am
Donnerstag noch die von US-Präsident Joe Biden geplanten
Steuererhöhungen für Verluste gesorgt hatten, übernahmen nun wieder
die Optimisten das Ruder. Die Anleger setzten zum Wochenschluss
verstärkt auf die positiven Impulse, die die mit den
Konjunkturprogrammen einhergehenden Investitionen in die
US-Infrastruktur bringen dürften. Generell stützt die weiter lockere
Geldpolitik die Aktienkurse.
Der marktbreiten S&P 500 schloss 1,09 Prozent höher bei 4180,17
Punkten. Seine Bestmarke liegt jetzt bei gut 4194 Punkten. Der
Leitindex Dow Jones Industrial legte um 0,67 Prozent
auf 34 043,49 Punkte zu. Auf Wochensicht ergibt sich damit aber ein
Minus von 0,46 Prozent. Der technologielastige und besonders
konjunktursensible Nasdaq 100 stieg am Freitag um
1,30 Prozent auf 13 941,44 Punkte.
Die vom Forschungsunternehmen IHS Markit ermittelten Indexwerte für
April stiegen für den Bereich Dienstleistungen und für den
Industriesektor. Die Daten deuten auf einen robusten Aufschwung in
der größten Volkswirtschaft der Welt hin. Ferner zogen in den USA im
März die Verkäufe neuer Häuser stark an und erholten sich damit von
den Folgen eines harten Wintereinbruchs.
Aktienseitig richteten sich die Blicke auf Intel . Die
Papiere des Chipkonzerns rutschten um mehr als fünf Prozent ab und
waren damit der mit Abstand schwächste Wert im Dow. Gesunkene
Umsätze im Geschäft mit Rechenzentren und ein scharfer Rückgang der
Bruttogewinnmargen als Signal von Marktanteilsverlusten hatten den
Anlegern die Laune verdorben.
Derweil griffen die Anleger bei anderen Chipherstellern beherzt zu.
So verzeichneten die Papiere von Xilinx und AMD
Gewinne von jeweils rund fünf Prozent. Denn generell
profitiert die Branche von globalen Halbleiter-Engpässen, die unter
anderem Autobauern schwer zu schaffen machen.
American Express hatte zwar den Gewinn zu
Jahresbeginn kräftig gesteigert, der Umsatz aber war deutlich
gesunken. Der Kreditkartenkonzern litt weiter darunter, dass die
Corona-Pandemie den internationalen Reiseverkehr lahmlegt, weshalb
lukrative Hotel- oder Flugbuchungen wegfielen, die häufig mit
Kreditkarten bezahlt werden. Die Papiere von American Express büßten
rund zwei Prozent ein.
Bankaktien aber waren gefragt. So gewannen JPMorgan
1,9 Prozent und Goldman Sachs an der Dow-Spitze 2,6
Prozent. Die Ratingagentur Fitch sieht die Kreditwürdigkeit der
beiden Finanzinstitute jetzt optimistischer und beschrieb den
Ausblick nun als "stabil".
Unter den größten Verlierern im S&P 500 fielen Honeywell
um rund zwei Prozent. Der Mischkonzern hatte mit
seiner Gewinnprognose für dieses Jahr enttäuscht.
Für die Foto-App Snapchat zahlt sich aus, eine gut funktionierende
App für Android-Smartphones zu haben. Die Zahl täglich aktiver
Nutzer stieg im vergangenen Quartal deutlich. Dabei griff erstmals
mehr als die Hälfte der Nutzer von Telefonen mit dem Google-System
auf Snapchat zu, wie die Betreiberfirma Snap
mitteilte. Die Anteilscheine von Snap schlossen nach starken
Schwankungen knapp siebeneinhalb Prozent höher.
Der Euro profitierte von robusten Konjunkturdaten aus
der Eurozone und wurde zuletzt mit 1,2095 US-Dollar gehandelt. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2066
(Donnerstag: 1,2046) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit
0,8287 (0,8301) Euro. Am US-Anleihemarkt fiel der Terminkontrakt für
zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) angesichts der Kursgewinne an
der Wall Street um 0,13 Prozent auf 132,48 Punkte. Die Rendite
zehnjähriger Anleihen betrug 1,56 Prozent./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0348 2021-04-23/22:35
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