NEW YORK (dpa-AFX) - Am US-Aktienmarkt hat am Donnerstag eine Fortsetzung der jüngsten Erholung erneut nicht gegriffen. Marktteilnehmer verwiesen auf eine enttäuschend verlaufene Auktion 30-jähriger US-Staatsanleihen. Diese habe Sorgen geschürt, dass das Interesse an Investitionen in den USA nachlassen könnte, hieß es.

Hatten deutliche Kursgewinne bei Techwerten den Nasdaq 100 anfangs noch in die Nähe seines Rekordhochs getrieben, rutschte er im Verlauf zeitweise ins Minus. Aus dem Handel ging er dann allerdings wieder 0,32 Prozent höher auf 23.389,53 Punkten.

Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 0,51 Prozent auf 43.968,64 Punkte. Der marktbreite S&P 500 schloss mit minus 0,08 Prozent auf 6.340,00 Punkte.

Nachrichten zu einem bevorstehen Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin hatten im frühen Handel noch ebenso gestützt wie Zinssenkungshoffnungen und Meldungen, dass Trumps Pläne für Zölle auf Halbleiter auch Ausnahmen enthalten würden.

Trump avisierte zwar Tarife von 100 Prozent auf Chip-Importe, teilte aber zugleich mit, dass diese umgangen werden könnten. Erforderlich sei dafür eine Entscheidung für mehr Investitionen in den Vereinigten Staaten oder der Baubeginn für Fabriken zur Chipproduktion, wie er während einer Pressekonferenz mit Apple -Chef Tim Cook sagte.

Die Apple-Aktien hatten bereits am Vortag von Nachrichten zu höheren Investitionen des iPhone-Konzerns in den USA mit einem deutlichen Kurszuwachs profitiert. Analysten sehen Apple dadurch mit Blick auf drohende Import-Zölle in einer vorteilhafteren Position. Am Donnerstag kletterten die Aktien um weitere 3,2 Prozent hinauf. Die Kurslücke von Anfang April ist damit so gut wie geschlossen.

Für Aktien von Chipherstellern ging es ebenfalls in die Höhe. Nvidia erreichten im frühen Handel ein Rekordhoch, am Ende blieb noch ein Plus von rund 0,8 Prozent. Intel büßten 3,1 Prozent ein: Donald Trump will, dass Vorstandschef Lip-Bu Tan den Hut nimmt, weil er erhebliche Interessenskonflikte wittert. Bereits in der Vergangenheit hatte es Spekulationen gegeben, dass der Vorstandschef wegen zahlreicher enger Geschäftsbeziehungen nach China dem Land zu nahe steht.

Die Papiere von Eli Lilly brachen auf den tiefsten Stand seit Januar 2024 ein und verloren zum Handelsschluss mehr als 14 Prozent. Grund war eine Studie zur Abnehmpille Orforglipron. Deren Ergebnisse lagen am unteren Ende der Erwartungen an der Wall Street. Anleger hatten gehofft, dass Orforglipron genauso wirksam sein würde wie die Abnehmspritze Wegovy von Novo Nordisk - und wurden enttäuscht. Dass Lilly am Donnerstag zugleich die Prognose für Umsatz und Gewinn im Jahr 2025 erhöhte, ging am Markt nahezu unter./ajx/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0314 2025-08-07/22:29

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