Nach den klaren Vortagesverlusten haben die
US-Aktienmärkte am Dienstag Boden gut gemacht. Der Dow Jones
Industrial schloss mit einem Gewinn von 0,66 Prozent
bei 28 722,85 Punkten, nachdem er am Montag um fast 1,6 Prozent ins
Minus gerutscht war. Der marktbreite S&P 500 stieg am
Dienstag um 1,01 Prozent auf 3276,24 Zähler. Der technologielastige
Nasdaq 100 gewann 1,55 Prozent auf 9090,93 Punkte.
Im Anlegerfokus blieben aber die Sorgen um die Ausbreitung des
Coronavirus und deren wirtschaftliche Folgen. Die Gesamtzahl der
weltweit bekannten Viruserkrankungen ist inzwischen auf über 4500
geklettert, ein Anstieg um mehr als 1700 Fälle zum Vortag. Die Zahl
der Todesopfer in China stieg auf mindestens 106 Menschen.
Frische US-Konjunkturdaten hatten positiven Einfluss auf die
Notierungen. In den USA stiegen die Aufträge für langlebige
Wirtschaftsgüter Ende 2019 unerwartet deutlich. Zudem hellte sich
die Stimmung der US-Verbraucher im Januar unerwartet deutlich auf.
Ferner legten die Preise am US-Immobilienmarkt im November stärker
als erwartet zu und verzeichneten den größten Zuwachs seit neun
Monaten.
Aus Unternehmenssicht stand erneut die Quartalsberichtssaison im
Anlegerfokus. So verbuchte der Pharmariese Pfizer
aufgrund wachsender Konkurrenz durch Nachahmermedikamente 2019 einen
Umsatzrückgang und rechnet damit auch im laufenden Jahr. Die Aktien
fielen um 5 Prozent, da die Erwartungen an den Gewinn je Aktie im
vierten Quartal verfehlt wurden.
Der Mischkonzern 3M will mit einem neuen
Geschäftsmodell und schlankeren Strukturen das Wachstum ankurbeln
und effizienter werden. Der für 2020 angepeilte Gewinn je Aktie
enttäuschte die Anleger, so dass die Papiere 5,7 Prozent verloren.
Gute Geschäfte mit der Luftfahrtindustrie verliehen United
Technologies (UTC) im vierten Quartal einen Schub
nach oben. Für 2020 aber stellt der Industriekonzern seine
Investoren auf Abstriche ein: Auch aufgrund des anhaltenden
Flugverbots und der Probleme mit Boeings Krisenjet
737 Max rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzminus. Die
Anteilscheine von United Technologies gewannen trotzdem 1,2 Prozent.
Außerhalb des Dow sackten die Aktien von Harley-Davidson
um 3 Prozent ab. Die Motorrad-Ikone kommt nicht aus
der Krise und litt auch im vierten Quartal unter dem von der
US-Regierung angezettelten Handelsstreit mit China und der EU, der
zu hohen Einfuhrzöllen auf die Produkte des Herstellers geführt hat.
Der bereinigte Gewinn je Aktie blieb hinter den Erwartungen zurück.
Zudem dreht sich das Übernahmekurassel weiter: Der Autozulieferer
Borgwarner will den Konkurrenten Delphi Technologies
übernehmen. Damit positionieren sich die beiden Unternehmen für den
Branchenwandel hin zu Hybrid- und Elektrofahrzeugen, hieß es.
Borgwarner-Aktien fielen um 7,6 Prozent, Delphi-Papiere schossen um
fast 60 Prozent hoch.
Der Eurokurs erholte sich im US-Handel etwas und
kletterte wieder über die Marke von 1,10 US-Dollar. Die Europäische
Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1005 (Montag: 1,1025)
Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9087 (0,9070) Euro
gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen büßten
11/32 Punkte auf 100 30/32 Punkte ein und rentierten mit 1,65
Prozent./edh/he
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0338 2020-01-28/22:27
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